"Was da gelungen ist , ist eine kleine grüne Revolution", sagte EU-Außenkommissarin Benita Ferrero-Waldner, die bis zuletzt um diesen "Alpenfaktor" gerungen hatte, unmittelbar nach der Sitzung der Kommission zur APA. Die Sonderbehandlung sensibler Berggebiete sei Zeichen echter Solidarität in der EU für sensible Regionen.
Gute Basis
Der Vorschlag sei eine "gute Basis für die weitere Diskussion" mit den Mitgliedstaaten und dem Europaparlament, die sich auf die Novelle einigen müssen, sagte die Kommissarin. Das gesamte Verkehrspaket sei jedenfalls ein Vorstoß zu einer Ökologisierung der Verkehrspolitik. Damit gebe es erstmals eine "Umweltmaut", nach dem Prinzip "wer verschmutzt, zahlt".
Der Vorschlag der EU-Kommission für die neue Wegekostenrichtlinie sieht erstmals einen Aufschlag für die Folgekosten durch Abgase, Lärm und Staus vor. Die Aufschläge werden laut Expertenberechnungen zwischen 3 und 7 Cent pro Kilometer betragen und umso höher sein, je älter bzw. Abgas-intensiver ein Brummer ist, wenn dieser durch dicht besiedelte Gebiete bzw. in der Nacht oder zu Verkehrsspitzenzeiten gefahren wird. Der Entwurf der Kommission enthält genaue Cent-Angaben und Formeln für die Berechnung, aber keine Obergrenzen oder Prozentsätze. In sensiblen Berggebieten darf der Aufschlag für Schadstoffausstoß verdoppelt und für Lärm - wegen der besonderen Bedingungen in Bergtälern - sogar verfünffacht werden.