"Das tut doch ein bisschen weh", so SKB-Geschäftsführer Franz Sattlecker am Dienstag in einer Pressekonferenz. Auch die längerfristige Werbewirkung wird von ihm skeptisch beurteilt: "Insgesamt bezweifle ich, ob durch die EURO 2008 jene Bilder in die Welt geschickt wurden, die potenzielle künftige Kulturtouristen anlocken."
Trotz der EURO-Delle konnte Schönbrunn in den ersten sechs Monaten des heurigen Jahres die Eintritte um 3,1 Prozent erhöhen, und auch die vom Fußballevent stärker belastete Hofburg konnte 5,6 Prozent Zuwachs vermelden. Ein Zeichen dafür, dass die Kulturtouristen vor der Europameisterschaft auf andere Monate ausgewichen sind.
Rückgang beim Sisi-Museum
Überwiegend positiv auch die Zahlen für 2007: In den Museen der SKB, zu denen neben Schönbrunn und der Hofburg auch das Hofmobiliendepot zählt, wurden 3,3 Mio. Besucher gezählt. Im Schloss betrug das Plus bei den 2,6 Mio. Tickets 3,3 Prozent. In der Hofburg stagnierten die Zahlen 2007 dagegen bei 624.500 Besuchern, im dort beheimateten Sisi-Museum wurde sogar ein Rückgang von 1,4 Prozent verzeichnet. Dafür lockte das Hofmobiliendepot mit 48.000 verkauften Tickets 45 Prozent mehr an als 2006.
Bei einem Umsatz von 32,4 Mio. Euro konnte die SKB nach Abzug der Überweisungen an den Bund 15,2 Mio. Euro operatives Ergebnis lukrieren. Und dieses Geld wird wieder investiert: So beteiligt man sich ab dem 21. August an der Sonderausstellung zum 150. Geburtstag Kronprinz Rudolfs. In Schönbrunn werden dazu die Kronprinzenappartements eröffnet, die für 4,2 Mio. Euro renoviert wurden. Während in Schönbrunn die Jagdleidenschaft des kaiserlichen Sprösslings unter die Lupe genommen wird, widmet sich das Hofmobiliendepot Einrichtungsgegenständen aus Mayerling.
Neues Tageszentrum
Im September wird das neue Tagungszentrum im Apothekertrakt eröffnet. Seit 2006 laufen hier die Arbeiten, die insgesamt 7,5 Mio. Euro verschlungen haben. Es handle sich um das größte Projekt der vergangenen 15 Jahre, so der zweite SKB-Geschäftsführer Wolfgang Kippes.