Frühzeitige Aufklärung ist für das spätere Wohlbefinden und die Selbstsicherheit im sexuellen Leben ausschlaggebend. Das zeigt eine aktuelle Umfrage von Durex unter 26.000 Menschen in 26 Ländern. "Aufklärung, besonders durch die Eltern, stärkt das sexuelle Selbstvertrauen nachweislich. Je früher Kinder und Jugendliche aufgeklärt werden, desto verantwortungsvoller gehen sie mit ihrer Sexualität um", sagte Katja Abele, Marketingmanagerin SSL Healthcare Österreich, zu dem auch Durex gehört.

 

Österreicher selbstbewusst

Österreich rangiert weltweit im vorderen Drittel, wenn es um das Selbstbewusstsein im Schlafzimmer geht. Das heimische Niveau liegt hier bei 79,5 Prozent. Damit liegen wir nur knapp hinter Brasilien (82,5 Prozent), Südafrika (81,5 Prozent) oder Mexiko (81,6 Prozent). Deutschland befindet sich mit 76,2 Prozent abgeschlagen auf den hinteren Plätzen. Dass Österreich bei der sexuellen Zufriedenheit so weit vorne liegt, hat einen Grund: Hierzulande beginnt die formale sexuelle Aufklärung durchschnittlich mit 12,4 Jahren, womit wir uns im internationalen Vergleich auf einem der vorderen drei Plätze befinden.

Freunde und Gleichaltrige als Anlaufstelle

Die meistgenutzte Anlaufstelle für die sexuelle Aufklärung sind Freunde und Gleichaltrige. Rund 50 Prozent aller befragten Mädchen und Burschen tauschen sich im Freundeskreis über Erotik aus. Ein deutlicher Unterschied zeigt sich allerdings bei der Nutzung des Internets. Um sich ausführlich zu informieren, gehen weltweit 40 Prozent der männlichen Jugendlichen ins World Wide Web. Im Vergleich dazu durchforsten weniger als 30 Prozent der Mädchen das Internet für diesen Zweck.

Unabhängig von der Herkunft stehen beim weiblichen Geschlecht eher reale denn virtuelle Bezugspersonen hoch im Kurs: Fast 40 Prozent nennen den Partner als Quelle für sinnliche Erfahrungen. Annähernd 30 Prozent der Mädchen geben die Eltern als Anlaufstelle für sexuelle Aufklärung an. Im Vergleich dazu suchen nicht einmal 30 Prozent der Männer das Gespräch mit dem Partner und nur knapp über 15 Prozent reden mit den Eltern über Sex.

Offene Gespräche fördern sexuelles Selbstvertrauen

Offene Gespräche über Sexualität innerhalb der Familie fördern das sexuelle Selbstvertrauen am stärksten. So geben fast 60 Prozent aller Befragten die Aufklärung durch die Eltern als wichtigste Basis für die Sicherheit in Sachen Sex an. Einen ebenfalls hohen Stellenwert haben Ärzte oder medizinische Einrichtungen. TV, Radio und Zeitungen haben sehr geringen Einfluss und belegen die hinteren Plätze im Ranking. Die Familie ist also - obwohl nicht die am häufigsten genutzte Quelle in Sachen Aufklärung - die sicherste, um ein gesundes Selbstbewusstsein zu bekommen.

Durch die richtige sexuelle Aufklärung wird aber nicht nur das Selbstvertrauen gestärkt. Sie ist auch für den Schutz vor Krankheiten und ungewollten Schwangerschaften entscheidend. Auch bei diesen Themen wissen die Österreicher bestens Bescheid und reihen sich im internationalen Ranking im vorderen Drittel ein. Über 80 Prozent fühlen sich hierzulande selbstsicher und informiert genug, um eine ungewollte Schwangerschaft oder eine Geschlechtskrankheit zu vermeiden.

Bei der Studie "Path of sexual confidence", dem dritten Teil aus "The Face of Global Sex 2008", wollte Durex der Basis für sexuelles Selbstbewusstsein auf den Grund gehen. (APA)