Nairobi/Mogadischu - Islamische Rebellen haben mit Raketen und Mörsern die Stadt Baidoa im Süden Somalias angegriffen. Bei den Attacken auf den Flughafen und den Präsidentenpalast wurde mindestens ein Soldat getötet, wie der britische Rundfunksender BBC am Dienstag berichtete. Baidoa ist Sitz des Parlaments der Übergangsregierung und ein wichtiges Regierungszentrum. Bisher galt Baidoa als einzige Stadt Somalias, die völlig unter Kontrolle der Regierungstruppen ist. Die radikalislamische Al-Shahab-Miliz bekannte sich zu dem Angriff.

Al-Shahab ist eine der Rebellengruppen, die im vergangenen Monat das Friedensabkommen zwischen Übergangsregierung und Opposition in Somalia nicht unterzeichnet hatten. Ein Sprecher der Miliz sagte, der Angriff sei ein Signal, dass auch Baidoa für die Übergangsregierung und ihre äthiopischen Verbündeten nicht länger ein sicherer Ort sei. Der vereinbarte Waffenstillstand zwischen Regierung und Opposition werde "niemals eintreten".

Die Rebellenangriffe in Somalia haben in den vergangenen Monaten zugenommen. Mehrmals überrannten die islamischen Milizen Regierungsstellungen und nahmen Städte vorübergehend ein. Somalia hat seit dem Sturz des Diktators Mohammed Siad Barre im Jahr 1991 keine stabile Regierung. Die Truppen der Übergangsregierung hatten Anfang 2007 mit Hilfe Äthiopiens die Union der Islamischen Gerichte von der Herrschaft vertrieben. Seitdem führen islamische Rebellen einen Guerillakrieg. (APA/dpa)