Toyako - Umweltschutz- und Hilfsorganisationen haben die Vereinbarung beim G-8-Gipfel zum Klimaschutz als unzureichend kritisiert. Die G-8-Führer hätten es nicht geschafft, die internationalen Klimaverhandlungen bei ihrem Gipfel im japanischen Toyako voranzubringen, erklärte die Umweltschutzorganisation WWF in einer Stellungnahme am Dienstag. Das Ziel einer Reduzierung der globalen CO2-Emissionen um mindestens 50 Prozent bis 2050 reiche nicht aus, betonten auch die Hilfsorganisationen Oxfam und Tearfund.

"Die Ergebnisse des Gipfels vom Vorjahr in Heiligendamm zu bestätigen, ist kaum ein bedeutendes Ergebnis", kritisierte WWF-Klimaschutzexperte Kim Carstensen. So ein "kleiner Fortschritt nach einem ganzen Jahr an Ministertreffen und Verhandlungen" sei nicht nur eine "vertane Gelegenheit", sondern bleibe auf gefährliche Weise hinter dem zurück, was zum Schutz der Menschen und Natur vor dem Klimawandel nötig sei, klagte der WWF. Greenpeace erklärte: "Während die Arktis schmilzt, vertagen die G-8 das Handeln. Statt Klimaschutz hat die Welt nichts weiter erhalten als blumige Worte".

"Lauwarmes Klimaziel"

Von Oxfam hieß es, "bei diesem Tempo ist die Welt bis 2050 weichgekocht und die G-8-Führer sind lange vergessen". Als "lauwarm" bezeichnete Oxfam-Spracher Antonio Hill das Klimaziel. Er beklagte, dass keine mittelfristigen Ziele zur Verringerung der Treibhausgase und kein Starttermin für die angestrebte Halbierung genannt worden seien. Um katastrophale Konsequenzen durch die Erderwärmung zu verhindern, müssten die Treibhausgase bis 2020 um mindestens 25 bis 40 Prozent unter das Niveau von 1990 fallen. Bis 2050 sei eine Reduzierung um mindestens 80 Prozent nötig.

Ähnlich äußerte sich die Hilfs- und Entwicklungsorganisation Tearfund. "Die G-8 kriechen bei den Einschnitten der Treibhausgase vorwärts, während große Sprünge erforderlich wären", sagte Peter Grand von Tearfund. Die Vereinbarung sei "kaum mehr" als eine Bestätigung der Ziele vom vergangenen Jahr im deutschen Heiligendamm, forderte Grand eine Verringerung der Treibhausgase bis 2050 um 50 bis 80 Prozent. Bis 2020 müsste das Ziel 25 bis 40 Prozent lauten.