Schon Kleinkinder sollen von ihren Betreuern im Kindergarten und anderen Betreuungsstätten auf mögliche rassistische Tendenzen hin sensibilisiert werden. Das ist die Hauptaussage des Buchs "Young Children and Racial Justice: Taking action for racial equality in the early years" welches im Juni von der britischen Organisation NCB herausgegeben wurde. Das Buch soll als Arbeitsgrundlage für alle jene dienen, die in die Erziehung von Vor-Schulkindern involviert sind. Wie von der Zeitung "Telegraph" berichtet wird das NCB – National children´s bureau von der öffentlichen Hand mit umgerechnet etwa 15 Millionen Euro finanziert.

Kinder sind Schwämme

Für die Autorin Jane Lane war es laut offizieller Homepage wichtig, dass falsche Entwicklungen der Kinder so früh wie möglich erkannt werden sollen, Kinder seien wie Schwämme die alles aufsaugen. Sollten rassistische Aussagen von Erwachsenen nicht sanktioniert werden, könnten Kinder auch nicht erkennen, dass solch eine Einstellung falsch sei. In einer globalen Gesellschaft müssten Kinder Fairness und Offenheit erlernen, hier seien alle gefragt die mit der Erziehung von Kindern zu tun haben.

"Igitt" ist rassistisch

Allerdings sind einige Vorschläge und Ansätze des Buches laut "Telegraph" umstritten. Das ein Kind mit "Igitt" auf ausländisches Essen reagiert, könnte nach dem Buch als rassistische Aussage gewertet werden. Auch sollen bereits Babys in ihrer Reaktion auf verschiedene Menschen "beobachtet" und Kinder die ihre Kameraden "blackie" oder "paki" nennen gemaßregelt werden. Abschließend empfiehlt das Buch den Betreuern so viele Vorfälle wie möglich zu melden: "Manche Menschen denken, dass eine große Anzahl an gemeldeten rassistischen Vorfällen ein schlechtes Licht auf die Institution werfen könnte. Tatsächlich ist das Gegenteil der Fall". (pli, derStandard.at, 8. Juli 2008)