Bogota - Nach der Befreiung der franko-kolumbianischen Politikerin Ingrid Betancourt will die Regierung in Bogota mit der Rebellenorganisation FARC direkte Gespräche über die Freilassung weiterer Geiseln führen. "Wir werden einen direkten Kontakt herstellen", sagte der kolumbianische Friedenskommissar Luis Carlos Restrepo am Montag einem örtlichen Radiosender. Restrepo sagte weiter, Präsident Alvaro Uribe habe das Vertrauen in die internationalen Vermittler verloren. Diese hätten sich vielfach eher wie "politische Berater der FARC" verhalten.Betancourt war am vergangenen Mittwoch nach mehr als sechs Jahre Geiselhaft ohne Waffengewalt aus den Händen der Revolutionären Streitkräfte Kolumbiens (FARC) befreit worden. Am Freitag war sie nach Frankreich zurückgekehrt, wo sie aufwuchs. Zusammen mit Betancourt wurden drei US-Bürger und elf weitere Geiseln befreit. In Kolumbien befinden sich laut offiziellen Schätzungen 2.800 Menschen als Geiseln in der Gewalt verschiedener Gruppen. Allein die FARC-Rebellen sollen rund 500 Menschen gefangen halten. (APA)