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Großer Umbau und Abbau von Arbeitsplätzen bei Siemens. Heute Dienstag sollen Details zum Stellenabbau verkündet werden.

Foto: AP/Christof Stache
Berlin - Das Management von Siemens muss sich nach seiner Ankündigung, weltweit 17.000 Stellen streichen zu wollen, auf harte Auseinandersetzungen mit den Arbeitnehmern einstellen. "Ein Arbeitskampf ist möglich" - diese Marschrichtung gab Gesamtbetriebsratschef Ralf Heckmann am Montag aus, noch bevor sich Arbeitgeber und -nehmer trafen, um im Wirtschaftsausschuss über den Stellenabbau zu sprechen.

Zwei Tage lang - bis heute Dienstag - sollten diese Gespräche dauern. Siemens-Chef Peter Löscher nimmt daran nicht teil, die Arbeitnehmerseite wird von Personalvorstand Siegfried Russwurm informiert. Er will den Belegschaftsvertretern die exakten Zahlen, heruntergebrochen auf die einzelnen Standorte, vorlegen. Dabei soll es nicht nur um die Anzahl der Stellenstreichungen gehen, sondern auch um das Prozedere. Im Gespräch ist die Gründung einer Transfergesellschaft für nicht mehr benötigte Arbeiter. Kämpferische Töne kommen auch von der IG Metall. Die Zahl von 17.000 sei "völlig überhöht", sagt Gesamtbetriebsratsmitglied Werner Mönius, "bevor wir Siemens und damit unsere Arbeitsplätze gefährden, ist es unsere Pflicht, notfalls auch einen Arbeitskampf durchzuführen".

Löscher, der das größte Sparprogramm in der Geschichte des Konzerns durchziehen will, erwiderte: "Wir lassen uns nicht unter Druck setzen. Uns ist die Tragweite unserer Pläne bewusst."

Löscher plant, in Vertrieb und Verwaltung bis 2010 1,2 Milliarden Euro einzusparen. Dafür will er auch die von ihm so bezeichneten "Lehmschicht" abtragen - also Jobs im oberen und mittleren Management. (bau, DER STANDARD, Print-Ausgabe/red, 8.7.2008)