Wien - Die Wiener Börse hat die Sitzung am Dienstag bei durchschnittlichem Volumen mit deutlich tieferen Notierungen beendet. Der ATX fiel 88,94 Punkte oder 2,34 Prozent auf 3.713,23 Einheiten. Damit lag die tatsächliche Entwicklung des Leitindex rund sieben Punkte unter der heutigen Händlerprognose im APA-Konsensus von 3.720 Punkten. Zum Vergleich die wichtigsten Börsenindizes um 17.30 Uhr MEZ: Dow Jones/New York +0,31 Prozent, DAX/Frankfurt -1,39 Prozent, FTSE/London -1,22 Prozent und CAC-40/Paris -1,54 Prozent.

"Wie gewonnen - so zerronnen", kommentierte ein Marktteilnehmer die deutlichen Kursverluste vom Dienstag. Der Leitindex büßte seine am Montag erzielten Kursgewinne wieder ein. Nach sehr schwachem Beginn sorgte ein weiterer Rückgang beim Ölpreis sowie eine Aussage von US-Notenbankchef Bernanke für etwas Entspannung an den Märkten. Die im Rahmen der Finanzkrise neu geschaffenen Liquiditätshilfen der Fed könnten nach Worten ihres Vorsitzenden bis ins Jahr 2009 verlängert werden. Nach einem neuerlichen Test etwas weiter nach unten konnte der ATX im Späthandel seine Abschläge etwas eingrenzen.

Die heimischen Bankwerte litten unter den schwachen Vorgaben ihrer US-Branchenkollegen. Am Vorabend hatten die US-Hypothekenfinanzierer Freddie Mac und Fannie Mae deutliche Kurseinbrüche hinnehmen müssen. In Wien büßten Erste Bank 1,97 Prozent auf 38,27 Euro (1.760.985 Stück) ein und Raiffeisen International schlossen um 1,63 Prozent tiefer bei 78,70 Euro (398.779 Stück).

Wienerberger unter Druck

Stark unter Druck standen die Aktien von Wienerberger mit minus 7,12 Prozent auf 22,30 Euro (907.650 Stück). Händler verwiesen hier auf einen klar negativen europäischen Sektor sowie auf einen neuen Analystenkommentar. Die Experten von Collins Stewart haben die Bewertung des Baustoffkonzerns mit "sell" neu aufgenommen.

Vor dem Hintergrund des neuerlich gesunkenen Rohölpreises verloren OMV 4,45 Prozent auf 46,82 Euro (731.280 Stück). Unter den weiteren Indexschwergewichten verbesserten sich Telekom Austria gegen den Trend geringfügig um 0,07 Prozent auf 14,41 Euro (1.135.025 Stück). Die Analysten von Sal. Oppenheim haben die Kaufempfehlung sowie den fairen Wert von 19,50 Euro bestätigt.

voestalpine gaben um 1,35 Prozent auf 43,20 Euro (696.596 Stück) nach. HSBC hat das Anlagevotum für den Stahlkonzern von "neutral" auf "overweight" und das Kursziel von 49 auf 65 Euro nach oben gesetzt. A-Tec führten die Verliererliste mit einem Kursrutsch um 8,19 Prozent auf 47,39 Euro (45.170 Stück) an. Bei den Versorgern verbilligten sich Verbund um 3,38 Prozent auf 53,13 Euro (179.129 Stück).

Die zehn größten Kursgewinner
      1. MIBA AG VZ KAT. B                 +7,46 Prozent
      2. BENE AG                           +3,55 Prozent
      3. CENTURY CASINOS INC               +2,83 Prozent
      4. AVW INVEST AG                     +1,77 Prozent
      5. UNIQA VERSICHERUNGEN AG           +1,55 Prozent
      6. KTM POWER SPORTS AG               +0,94 Prozent
      7. STRABAG SE                        +0,84 Prozent
      8. INTERCELL AG                      +0,53 Prozent
      9. TELEKOM AUSTRIA AG                +0,07 Prozent
Die zehn größten Kursverlierer
      1. A-TEC INDUSTRIES AG               -8,19 Prozent
      2. SKYEUROPE HOLDING AG              -7,94 Prozent
      3. WIENERBERGER AG                   -7,12 Prozent
      4. ROSENBAUER INTERNATIONAL AG       -6,26 Prozent
      5. OESTERR. POST AG                  -5,46 Prozent
      6. AT&S AUSTRIA TECH.&SYSTEMTECH.    -4,55 Prozent
      7. OMV AG                            -4,45 Prozent
      8. PALFINGER AG                      -4,10 Prozent
      9. JOWOOD PRODUCTIONS SOFTWARE AG    -3,81 Prozent
     10. AUSTRIAN AIRLINES AG              -3,79 Prozent
(APA)