"Der Kern dieser Mannschaft spielt seit drei, vier Jahren zusammen. Wir haben junge, gut ausgebildete Fußballer. Auf diese Faktoren bauen wir. Wir wollen den jungen, österreichischen Weg gehen, von dem viele andere Clubs nur sprechen", erklärte Fuchs.
Der Kern
Das Ziel der Obersteirer, die zum Auftakt daheim im Franz-Fekete-Stadion auf den LASK treffen, ist klar. "Schaffen wir den Klassenerhalt, dann ist das ein Erfolg", formulierte es der 54-jährige Club-Chef. Den Weg, den Stamm des Teams beisammen zu halten, versucht Fuchs seit mehreren Jahren zu gehen und orientiert sich dabei an großen Teams. "Bei vielen der Top-Nationalmannschaften sieht man: Wenn der Kern zusammenbleibt, dann werden die Leistungen konstant und gut."
Sucht man vor Saisonstart nach einem "Star" bei den Steirern, dann findet man ihn eventuell in Trainer Werner Gregoritsch sowie in Neuzugang Milan Fukal. Die Verpflichtung des 33-jährigen Verteidigers aus Tschechien, der u.a. 19 Mal für Tschechien sowie für den Hamburger SV und Sparta Prag gespielt hat, soll der sonst eher unerfahrenen Truppe Stabilität und Sicherheit geben. "Es war schon in den ersten Trainings zu beobachten, wie sehr sich junge Spieler an einem Mann wie Fukal aufrichten können, nicht nur fußballerisch, sondern auch charakterlich. Von ihm können sich die Jungen sehr viel abschauen", war sich der Club-Boss sicher.
Alter Bekannter
Maßgeblich am Höhenflug der "Falken" ist Coach Gregoritsch beteiligt. "Werner ist ein Siegertyp, der den Spielern die Erfahrung weitergibt. Er weiß genau, was ab Mittwoch auf die Herrschaften zukommt", erklärte Fuchs, der die Leistungen des Ex-LASK- und Mattersburg-Trainers seit seinem Amtsantritt am 16. September 2006 zu würdigen weiß. "Er hat mit seinem Trainerteam sehr gute Arbeit geleistet. Ohne den Faktor Gregoritsch wären diese Erfolge wohl nicht zustande gekommen."
Die Geschichte des KSV-Aufstiegs ist eigentlich unglaublich. Denn am 18. Mai 2007 stand Kapfenberg nach einem 1:3 im Heimspiel gegen VfB Admira Wacker Mödling als Absteiger in die Regionalliga Mitte fest. "Wir waren sportlich abgestiegen und planten bereits für die Regionalliga", erinnerte sich Fuchs. Doch die Finanzmisere des GAK, dem die Lizenz für die Bundesliga verweigert wurde, rettete den Club am 19. Juni 2007 vor dem sicher geglaubten Abstieg. Wäre es nicht so gekommen, würden die Gegner nicht Rapid, Salzburg oder Austria heißen, sondern Allerheiligen, Weiz oder St. Florian.
Abstiegskandidat
Mit jenem Kader, der eigentlich für die Regionalliga geplant gewesen wäre, ging man dann in die Saison 2007/08. Als krasser Außenseiter, für viele Experten reif für den endgültigen Gang in die Regionalliga. "So wie auch jetzt waren wir absoluter Abstiegskandidat Nummer eins, nur halt einen Stock tiefer. Unsere Meisterquote lag bei circa 270", so Fuchs. Der Rest ist KSV-Geschichte, Gregoritsch führte die "No-Name-Truppe" aus der 22.000-Einwohner-Stadtgemeinde sensationell zu Titel und Aufstieg.