Paris - Die kolumbianische Politikerin Ingrid Betancourt hat ihre mehr als sechsjährige Geiselhaft in den Händen der Guerillaorganisation FARC offenbar ohne gesundheitliche Schäden überstanden. "Die Ärzte haben mich mit guten Nachrichten überhäuft", sagte die 46-Jährige nach einer siebenstündigen Untersuchung im Militärkrankenhaus Val-de-Grâce dem Fernsehsender France 3. Sie sei "sehr, sehr überrascht", dass die Gefangenschaft im Dschungel an ihrem Körper keine Spuren hinterlassen habe. "Der Geist hilft dabei, dass der Körper durchhält".

In den nächsten Tagen wolle sie in Frankreich bleiben. "Ich möchte mir die Zeit nehmen, um dieses Glück mit meinen Kindern auszukosten". Am Freitagabend habe sie eine Schrecksekunde erlebt, als sie unter der Dusche stand und ihr Sohn aus Versehen das Licht ausmachte. "Ich bekam Angst und sagte mir: 'Mein Gott, sie sind bekommen. Die FARC ist zurückgekommen'. Ich fühlte mich wie in einem Alptraum." (APA/AFP)