Kiew - Nach massiver Kritik von UEFA-Präsident Michel Platini am Stand der Vorbereitungen für die Fußball-EM 2012 in der Ukraine hat die Führung in Kiew einen Krisenplan erstellt. Noch bis Mitte Juli werde über den Umbau des Kiewer Olympiastadions entschieden, sagte Vizeministerpräsident Iwan Wasjunik. Laut ukrainischen Medien vom Samstag soll der Zuschlag entweder an das deutsche Unternehmen GMP oder an die britischen Architekten Foster and Partners gehen. Die Kosten werden mit umgerechnet 210 Mio. Euro angegeben.

Platini hatte bei seinem Kontrollbesuch in Kiew am Donnerstag zur Eile gemahnt. Die Ukraine hatte zusammen mit Polen den Zuschlag als Ausrichter der EM erhalten, wegen schleppender Vorbereitungen schloss Platini allerdings erstmals eine mögliche Neuvergabe nicht mehr aus. Ende September soll das UEFA-Exekutivkomitee in Bordeaux darüber entscheiden, ob beide Länder die Gastgeberrolle behalten.

Wasjunik zufolge soll der Umbau des größten ukrainischen Stadions für bis zu 80.000 Zuschauer bis Ende 2009 abgeschlossen sein. Die ukrainische Regierung hatte im Juni einen umstrittenen Vertrag mit einem taiwanesischen Baukonsortium zur Renovierung des Sportkomplexes gekündigt. In der Ukraine sollen insgesatm fünf EM-Stadien entstehen. Zu den Verzögerungen in der Hauptstadt war es wegen gerichtlicher Streitigkeiten gekommen. Zudem behindert eine seit Monaten andauernde innenpolitische Krise die EURO-Planungen.

Polen mit Notfallplan

Hochrangige polnische Sport-Funktionäre haben angekündigt, notfalls sechs der acht EM-Stadien zur Verfügung zu stellen. "Das ist unsere Vorkehrung damit wir ruhig schlafen können, egal was passiert", sagte Sportminister Miroslaw Drzewiecki.

Acht Städte sollen laut derzeitigem Stand die EURO veranstalten. Neben Warschau, Posen, Wroclaw and Danzig in Polen Kiew, Donezk, Lwiw und Dnipropetrowsk in der Ukraine. Als "Reservestadien" stünden laut Drzewiecki Chorzow und Krakau zur Verfügung. (APA/dpa)