Sankt Inbert - Forscher aus Deutschland und Großbritannien haben erstmals ein Steuerungssystem für Kleinstkameras zum Fotografieren des Körperinneren entwickelt. Bislang sind diese im Körper unkontrolliert zur Anwendung gekommen, nun ist laut dem Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik in Sankt Ingbert ein gezieltes Lenken und Anhalten möglich. "Künftig können Ärzte die Kamera in der Speiseröhre stoppen, sie rauf- und runterbewegen, drehen und so den Blickwinkel der Kamera gezielt einstellen", sagte Gruppenleiter Frank Volke. So lasse sich etwa der Übergang zwischen Speiseröhre und Magen genau untersuchen, was zuvor nicht möglich gewesen sei. Steuerung mittels Magneten Die Steuerung funktioniere mittels einer Magnetvorrichtung, die der Arzt während der Untersuchung in der Hand halten und am Körper des Patienten auf- und abbewegen könne. Die Kamera folgt innen präzise dieser Bewegung, erklärt Volke. Die steuerbare "Pille" besteht den Angaben zufolge aus einer Kamera, einem Sender, der die Bilder an das Empfangsgerät schickt, einer Batterie und mehreren Kaltlichtdioden, die wie ein Blitzlicht bei jeder Aufnahme kurz aufblinken. Im Eigenversuch konnten die Forscher laut Volke bereits zeigen, dass sich die Kamera für etwa zehn Minuten in der Speiseröhre halten lässt, selbst wenn der Patient aufrecht sitzt. (APA/AP)