Die Schau ist in verschiedene Gruppen unterteilt, wobei sich die älteste mit der NS-Zeit auseinandersetzt. Darunter finden sich unter anderem Grafiken von Karl Wiener, dessen Werk bis heute nahezu unbekannt geblieben ist, wie Kuratorin Hedwig Saxenhuber ausführte. Wiener habe intensives sozialkritisches Engagement in seiner Kunst gezeigt, geriet ins Visier des Regimes und nahm sich das Leben.
Gezeigt wird auch die Filmdokumentation "Things. Places. Years" des Künstlerinnenkollektivs "Klub Zwei" (Simone Bader und Jo Schmeiser). Sie versammelt Interviews mit jüdischen Frauen, die als Kinder bzw. Jugendliche Wien rechtzeitig verlassen konnten. Doch nicht nur sie kommen zu Wort, sondern auch deren Töchter und Enkeltöchter.
Kritik an Moskauer Gegenwart
Die österreichische Nachkriegszeit ist unter anderem mit einem höchst offiziellen Gemälde präsent: Mit dem Staatsvertrags-Bild von Sergius Pauser. Aus der jüngeren Vergangenheit stammt das wohl kleinste Exponat: Der von Johanna Kandl entworfene "Widerstandsbutton", der zum Symbol des Protestes gegen die ÖVP-FPÖ-Regierung wurde. Weiters in der Ausstellung zu sehen: Unter anderem Werke von Bruno Gironcoli, Georg Chaimowicz, Lisl Ponger, Didi Sattmann und Tim Sharp.
Er sehe seine Aufgabe darin, Kunst zu ermöglichen, betonte der Vertreter der Politik, Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny, bei der Präsentation. Er wolle dafür Sorge tragen, "dass es möglich ist, Orte kritischer Öffentlichkeit zustande zu bringen". Politik müsse die Voraussetzungen schaffen, dass Kunst stattfinden kann.