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Christian Prudhomme setzt bei seine Tour auf hohe Strafen und neue Doping-Tests.

Foto: REUTERS/Charles Platiau
Brest - Am Samstag, einen Tag vor der 60. Tour d'Autriche, die am Sonntag in Klausen in Südtirol beginnt, hebt in Brest zum 95. Mal die Tour de France an. 180 Fahrer, aufgeteilt auf 20 Teams, haben mehr als 3500 Kilometer durch Frankreich zu radeln. Zehn Jahre nach der Festina-Affäre und ein Jahr nach den Dopingfällen bei Astana, Cofidis und T-Mobile ist bei der Tour wieder einmal ein Neustart angesagt. Und wie in den vergangenen Jahren hoffen die Verantwortlichen auf einen sauberen Sport.

"Ich bin überzeugt, dass es gelingt. Wir haben alles getan, um die Vorfälle von 2007 zu verhindern", erklärte Tour-Direktor Christian Prudhomme, der mit dem wichtigsten Rennen der Welt 130 Millionen Euro umsetzt und rund 20 Millionen Gewinn macht. "Ich glaube an die Wirksamkeit der Anti-Dopingmaßnahmen und an die Bewusstseinsbildung bei Teams und Fahrern."

Abschreckung

Nach den Problemen mit dem Weltverband UCI lässt der Tour-Veranstalter, die Amaury Sport Organisation, das Rennen unter der Aufsicht des französischen Verbandes rollen, die Dopingkontrollen werden von der französischen Anti-Doping-Agentur (AFLD) durchgeführt. Ein Strafenkatalog mit Bußen bis zu 100.000 Euro und neue Tests auf Wachstumshormone sollen abschreckend wirken.

Fehlte 2007 der damalige Titelverteidiger Floyd Landis (USA) wegen einer Dopingsperre, so muss heuer der Vorjahrssieger Alberto Contador (ESP) für die Dopingvergangenheit seines neuen Teams Astana büßen, das nicht willkommen ist. Astana radelt dafür durch Österreich, freilich ohne Contador. Ex-Weltmeister Tom Boonen (BEL), Gewinner der Tour-Sprintwertung 2007, wurde wegen einer Kokainaffäre ausgeladen. Und wird durch Österreich radeln.

Als Topfavorit in Frankreich sieht das Gros der Kundigen den Australier Cadel Evans. Der Ex-Mountainbike-Weltcupsieger ist stark in den Bergen und steht im Zeitfahren den Spezialisten kaum nach. Im Vorjahr hatte er den Sieg um nur 23 Sekunden verpasst.

Österreich ist in Frankreich durch Bernhard Kohl (Gerolsteiner) und Bernhard Eisel (Columbia) vertreten. Kohl strebt einen Platz unter den Top Ten an, Eisel macht einen Wasserträger. (red, DER STANDARD Printausgabe 04.07.2008)