Das französische Zahlfernsehen Canal Plus, eine Tochter der Vivendi-Gruppe, erhält Konkurrenz im Digitalfernsehen. Ein neues Angebot des Mobilfunkbetreibers Orange (France Telecom) kann via Satellit, terrestrischem Digitalfernsehen, Handy und Internet empfangen werden. Canal Plus war bisher Monopolist, nachdem er im Dezember 2005 seinen einzigen Konkurrenten TPS von TF1 (Gruppe Bouygues) und M6 (Gruppe Bertelsmann) übernommen hatte.

Orange mit 24 Millionen Mobilfunkabonnenten in Frankreich hat sich für 668 Mio. Euro gemeinsam mit Canal Plus auch die Übertragungsrechte der Erstligisten-Fußballmeisterschaft zugesichert. Bisher war Canal Plus der einzige Sender, auf dem die Meisterschaft in Frankreich zu sehen war. Nunmehr wird Orange die Begegnungen vom Samstag übertragen, die in der Mehrheit sind, Canal Plus dagegen die Nachholspiele vom Sonntag.

"Das Monopol des Zahlfernsehens ist zu Ende", erklärte Orange-Geschäftsführer Didier Lombard am Mittwoch gegenüber der Tageszeitung "Liberation". Rudolphe Belmer von Canal Plus äußerte dagegen die Befürchtung, dass zwischen den beiden Konzernen eine "brutale Konkurrenz" entstehen werde. Orange erreicht einen Jahresumsatz von 53 Mrd. Euro, Canal Plus von 21,6 Mrd. Euro. (APA)