Neuseeländer versteigert seine Seele im Internet Käufer soll bei erfolgreicher Versteigerung Urkunde erhalten - Bisher 120 Euro geboten

Wellington - Ein 24-jähriger Neuseeländer bietet seine Seele bei einer Internetauktion an. Es sei eine "fröhliche alte Seele", erklärte Walter Scott. Bis Mittwochabend interessierten sich zwar rund 100 Käufer für den Handel, es wurden allerdings nur umgerechnet 120 Euro geboten. Die Versteigerung sollte noch bis zum (morgigen) Donnerstag laufen. Er wollte seine Seele schon seit langem meistbietend abgeben: "Ich kann sie nicht sehen, nicht angreifen oder fühlen, aber verkaufen", sagte Scott. Der Käufer bekomme eine Urkunde über den Besitz seiner Seele.

Das neuseeländische Auktionshaus TradeMe hat damit kein Problem: Solange ein physisches Objekt gehandelt werde - also die Urkunde - sei nichts einzuwenden, erklärte Manager Michael O'Donnell. "Er hat eine hübsch aussehende Urkunde erstellt." Anders als Goethes Faust, der seine Seele Mephisto versprach, fürchtet Scott keine negativen Konsequenzen. Ein Anwalt habe ihm versichert, dass der Käufer keinerlei Ansprüche auf sein Leben geltend machen und ihn nicht kontrollieren könnte.

Ein ähnlicher Versuch eines 20-jährigen Studenten bei Marktführer Ebay scheiterte 2001. Die Gebote hatten 400 Dollar erreicht, das Auktionshaus stoppte die Versteigerung jedoch, da kein physisches Gut den Besitzer wechseln sollte. Im vergangenen Monat hat ein Australier gleich sein ganzes Leben verkauft: Nach der Scheidung von seiner Frau bot er sein Haus und seinen Job an - und kassierte 383.200 Dollar (242.000 Euro). (APA/AP)