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Michael ballack hat die Hoffnung auf einen großen Titel noch nicht aufgegeben.

Foto:APA/EPA/Gero Breloer
Berlin - Noch immer beschäftigen sich die Protagonisten der deutschen Fußball-Nationalmannschaft mit den Gründen für die 0:1-Niederlage im EM-Finale gegen Spanien am vergangenen Sonntag in Wien. Das Team habe im Turnier dem selbst auferlegten Favoriten-Druck standgehalten, sagte Kapitän Michael Ballack in einem Interview mit dem "Stern".

Allerdings habe man gegen die Iberer gesehen, "dass uns noch viel fehlt". Aufgeben aber werde er im Kampf um seinen ersten großen internationalen Titel nicht: "Es fehlte bisher nur ein Quäntchen - warum sollte es mich nicht auch irgendwann treffen?"

Für den Kaiser ist nur Ballack unersetzbar

Franz Beckenbauer sieht eine gute Grundlage für den erneuten Titel-Angriff bei der WM 2010 in Südafrika: "Wir haben eine ausgeglichene Mannschaft mit einem überragenden Ballack. Alle anderen sind austauschbar. Das ist nicht abwertend gemeint, das spricht für den Kader", sagte der "Kaiser" in der "Sport Bild". Es gebe keine Schwachpunkte, "es passt alles". Ballack selbst, der zum zehnten Mal in seiner Karriere nur einen Vize-Titel gewonnen hatte, räumte Defizite besonders beim 0:1 im Endspiel ein. "Als wir nicht mehr die Kraft und Wucht hatten, merkte man, dass wir technisch und taktisch einiges zu lernen haben."

Abwehrchef Christoph Metzelder warnte in Interviews mit mehreren Berliner Zeitungen vor möglichen Nachwehen der EM: "Die Kunst ist es, nach so einem erfolgreichen Turnier direkt wieder da zu sein. 2010 will ich Weltmeister werden." Das große Loch und die große Müdigkeit würden erst in einigen Tagen kommen: "Wenn wochenlang alles organisiert wird, dann weiß man gar nicht mehr, was man plötzlich ohne Tagesplan machen soll." Es fühle sich schon komisch an, "denn die Zeit mit der Nationalmannschaft war wie ein großes Kinderferienlager."

Löw will weiterentwicklen

Bundestrainer Joachim Löw hat neben der erfolgreichen WM-Qualifikation, unter anderem gegen die bei der EM stark auftrumpfenden Russen, die Weiterentwicklung der Mannschaft als Ziel ausgegeben. Dazu will der 48-Jährige auch eine Sommer-Tournee 2009 nutzen, die nach China und Australien gehen soll. Entsprechende Pläne bestätigte am Mittwoch DFB-Mediendirektor Harald Stenger: "Die Gespräche laufen, Details müssen noch geklärt werden." Die acht- bis zehntägige Reise mit zwei Länderspielen soll nach der letzten Bundesliga-Runde am 23. Mai starten. Löw würde auf Spieler der beiden Teams verzichten, die am 30. Mai das DFB-Cup-Endspiel bestreiten. Für den Confederations Cup im Sommer 2009 hat sich Deutschland als Vize-Europameister nicht qualifiziert. (APA/dpa)