Schokolade ist etwas für Genießer - sie werden als sympathischen Mitmenschen geschätzt.

derStandard.at/Schersch
Krenn Verlag
"Warum wir essen, was wir essen" bietet eine Entdeckungsreise zum persönlichen Geschmack. Entscheidet das Essverhalten in der Schwangerschaft über künftige Geschmacksvorlieben? Warum verlangen Kinder oft nach demselben Essen und verweigern häufig Gemüse? Und warum behaupten ältere Menschen oft, früher hätte alles besser geschmeckt? Die Autorin Eva Derndorfer schildert einen Streifzug des Geschmacks - von der pränatalen Prägung bis zu den Geschmacksveränderungen im hohen Alter. Dabei zitiert sie aus wissenschaftlichen Studien, die sich um den Geschmackssinn drehen.

Geschmackspräferenzen: Entstehung und Veränderung

Geschmackspräferenzen entstehen bereits im Bauch der Mutter, wo Kinder verschiedene Gerüche und Geschmäcker kennen lernen. Zudem weist jedes Neugeborene bestimmte angeborene Vorlieben und Abneigungen für die Grundgeschmacksarten (süß, sauer, bitter, salzig, umami) auf. Warum Kinder häufig kein oder nur wenig Gemüse essen wollen, wird ebenso erläutert wie Tipps, mit denen Kinder dazu gebracht werden, doch zur Karotte zu greifen. Mit zunehmendem Alter verändern sich Geruchs- und Geschmackleistung, da sich die Geschmackszellen deutlich reduzieren. So besitzen Neugeborene 10.000 Geschmacksknospen, alte Menschen jedoch nur mehr rund 2.000. Mitunter ein Grund "warum früher alles besser geschmeckt hat", wie alte Menschen oft meinen.

Individuelle Vorlieben

Geschmäcker sind ja bekanntlich verschieden. Entscheidend für geschmackliche Vorlieben ist nicht nur der regionale und kulturelle Faktor (an welche Speisen, Gewürze etc. sind wir gewöhnt), sondern auch personenspezifische Eigenschaften. Manche Menschen haben Angst, neue Speisen zu probieren (Neophobie), was schlussendlich zur Auswahl alt bekannter und bewährter Lebensmitteln führt. Daneben unterscheiden sich auch Frauen und Männer im Essverhalten: Frauen essen mehr Obst und Gemüse und verzichten leichter als Männer auf Fleisch.

"Warum wir essen, was wir essen" ist ein interessanter Streifzug durch die Geschmackswelt, leicht zu lesen und trotzdem wissenschaftlich fundiert (abgesehen vereinzelter Wikipedia-Quellen). Bebildert und gut strukturiert können die LeserInnen dem eigenen Geschmack auf den Grund gehen. (urs)