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Beim Erdbeben der Stärke 7,9 sind in China mindestens 69.000 Menschen ums Leben gekommen.

Foto: REUTERS/David Gray
Washington/Peking - Das verheerende Erdbeben im Südwesten Chinas Mitte Mai war nach Angaben von US-Geologen ein sehr seltenes und außergewöhnliches Ereignis. So ein Beben komme in dem Gebiet nur alle 2.000 bis 10.000 Jahre vor, erklärte ein Forscherteam des Massachusetts Institute of Technology (MIT) in der Juli-Ausgabe der Fachzeitschrift "GSA Today".

Die Wissenschafter untersuchten die Region rund um das Epizentrum in der Provinz Sichuan und fanden keinen Hinweis, der im Vorfeld auf ein derart starkes Beben hingedeutet hätte. Bei dem Erdbeben der Stärke 7,9 waren 69.000 Menschen ums Leben gekommen oder werden noch vermisst. Weitere zwei Millionen verloren ihre Lebensgrundlage.

"Völlig ungewöhnlich"

Im Rahmen von Langzeituntersuchungen werteten die Forscher bis zu ein Jahr alte Daten von 25 Messstationen im Westen Sichuans aus. "Niemand hat erwartet, dass es ein schweres seismologisches Ereignis geben würde", sagte die Geologieprofessorin Leigh Royden vom MIT. "Das Erdbeben war völlig ungewöhnlich." Gleichzeitig warnten die Wissenschafter vor weiteren starken Beben in der Region. Erschütterungen träten zumeist gehäuft auf.

Die Geologen machten in ihrer Studie Gesteinsrisse in der Erdkruste mit nur geringer seismologischer Aktivität für das Beben verantwortlich. Laut Royden ging es von mindestens zwei benachbarten Spalten in der Erdkruste aus. Zudem hätten die wegen der großen Höhenunterschiede in der Region vorherrschenden Spannungen in der Erdkruste verstärkend gewirkt. (APA)