In der Europäischen Union zeichnet sich angesichts der weltweit starken Nachfrage nach Getreide ein Ende der zwangsweisen Stilllegung von Ackerland ab. Wie die EU-Kommission am Dienstag in Brüssel mitteilte, sprach sich eine große Mehrheit der EU-Staaten bei Beratungen im zuständigen Agrarausschuss dafür aus, die sogenannte Flächenstilllegung abzuschaffen.

Wegen der Weltmarktlage können die Landwirte schon seit Herbst 2007 ihre gesamte Anbaufläche nutzen. Zuvor mussten sie zehn Prozent brachliegen lassen. Auch für 2008/2009 kann auf alle Äcker ausgesät werden, wie die Kommission mitteilte.

Grundsätzlich soll nun bis Ende des Jahres über ein Ende der Maßnahme entschieden werden. Dann stimmen die EU-Staaten über ein Gesamtpaket zur Agrarpolitik unter französischer Ratspräsidentschaft ab.

Die Flächenstilllegung war erstmals auf freiwilliger Basis im Wirtschaftsjahr 1988/89 eingesetzt worden, um die Überschussproduktion einzudämmen. Verpflichtend wurde die Regelung nach 1992. Die Landwirte waren fortan gezwungen, einen bestimmten Anteil ihrer Äcker brachliegen zu lassen. Seit 1999/2000 waren es zehn Prozent. (APA)