Washington - In den Jahren von 2000 bis 2005 verschwanden insgesamt 27 Millionen Hektar Regenwald von der Erdoberfläche, 2,4 Prozent des gesamten Tropenwaldes. Dies berichten Wissenschafter aus Indonesien und den USA in den "Proceedings" der US-Akademie der Wissenschaften.

Damit sei die Abholzungsrate zu Beginn des 21. Jahrhundert noch genauso hoch wie in den 90er Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Die Fläche des neu abgeholzen Regenwaldes ist größer als Großbritannien.

Situation in Brasilien besonders verheerend

Besonders verheerend sei die Situation in Brasilien, berichten die Forscher um Matthew Hansen von der South Dakota State University in Brookings nach der Auswertung von Satellitendaten. Fast 48 Prozent der insgesamt neu abgeholzten Fläche entfielen auf das südamerikanische Land ­ viermal mehr als auf Indonesien, das in der Liste der Länder mit den höchsten Waldverlusten als nächstes folgt.

Wie die Forscher weiter berichten, konzentriert sich die Abholzung auf bestimmte "Hotspots": Außer Brasilien und Indonesien gehören unter anderem Nord-Guatemala, das östliche Bolivien und das östliche Paraguay zu diesen Hotspots. Nur gut fünf Prozent der abgeholzten Wälder entfielen hingegen auf Afrika.

Da Wälder Kohlendioxid speichern, wirkt sich der Verlust der Tropenwälder nachteilig auf den globalen Kohlenstoffgehalt aus und beschleunigt den Klimawandel. Außerdem droht mit der Abholzung ein erheblicher Verlust der Artenvielfalt, da die Tropenwälder Lebensräume mit überdurchschnittlich hoher Artendichte darstellen. (APA/dpa)