Die Deutsche Telekom muss zunächst keine Konkurrenz durch einen neuen europäischen Megaplayer fürchten: France Telecom hat am Montag sein Übernahmeangebot für den skandinavischen Branchenriesen TeliaSonera zurückgezogen, weil man sich über den Preis nicht einig werden konnte, wie das Unternehmen mitteilte. Mit der Fusion wäre eine neue Nummer 1 in Europa und der weltweit viertgrößte Telekommunikationskonzern mit 237 Millionen Kunden entstanden.

27 Milliarden

France Telecom hatte der schwedisch-finnischen TeliaSonera mit Sitz in Stockholm am 5. Juni ein unverbindliches Angebot über 27 Mrd. Euro unterbreitet. Der TeliaSonera-Aufsichtsrat wies das Angebot als zu gering zurück, die Franzosen waren zu keiner deutlichen Aufbesserung bereit. "Wir bleiben bei unserer Haltung, dass der gebotene Preis das Unternehmen deutlich unterbewertet", hieß es am Montag in einer Reaktion von TeliaSonera.

Das Unternehmen ist seit Monaten als Übernahmekandidat im Gespräch. Es ist nicht nur einer der dominanten Akteure in Skandinavien, sondern hat auch Mobilfunklizenzen in Osteuropa und Asien. France Telecom ist in Frankreich, Spanien und Afrika aktiv und wollte seine Position im Osten ausbauen.

Der schwedische Staat als TeliaSonera-Hauptaktionär will sich von seinem 37,3-Prozent-Anteil trennen. Nach Einschätzung von Analysten wird es aber schwierig, ein besseres Angebot als das von France-Telecom zu erhalten. "Das Offert war attraktiv", sagte Henrik Vikstrom von Sundal Collier. Der TeliaSonera-Kurs brach am Montag nach dem Rückzug des France-Telecom-Angebotes um zwischenzeitlich mehr als 13 Prozent ein. Die Aktien der Franzosen legten dagegen um mehr als sechs Prozent zu. (APA)