Zugleich verteidigte der Minister sein umstrittenes Vorhaben, die Fingerabdrücke von Roma-Kindern zu registrieren. Die Behörden wüssten nicht einmal, wer in den legalen Lagern der Roma lebe, geschweige denn in den illegalen. Deshalb sei eine Zählung nötig, sagte Maroni der Zeitung "Corriere della Sera". Die Regierung von Ministerpräsident Silvio Berlusconi hatte ihr Amt im Mai mit dem Versprechen angetreten, entschieden gegen die illegale Einwanderung vorzugehen. Unter anderem will sie die unerlaubte Einreise unter Strafe stellen. Schon bisher werden in Italien zum Teil die Fingerabdrücke von Einwanderern genommen, allerdings üblicherweise nicht von Kindern oder EU-Bürgern.
Italien
Kampagne gegen Einwanderer: 38 Ägypter ausgewiesen
Flüchtlinge in Flugzeug in ihre Heimat gebracht - Innenminister Maroni verteidigt "Roma-Zählung" mit Fingerabdrücken
Rom - Italien hat nach Regierungsangaben im Zuge der
Verschärfung seiner Einwanderungspolitik 38 Ägypter ausgewiesen.
Innenminister Roberto Maroni von der Lega Nord, die für ein hartes
Vorgehen gegen Immigranten eintritt, zeigte sich am Samstag zufrieden
über den Schritt. Die Ägypter seien mit einem gecharterten Flugzeug
nach Kairo geflogen worden, erklärte er.
Die katholische Hilfsorganisation Fondazione Migrantes, die der
italienischen Bischofskonferenz nahesteht, äußerte Befremden über das
Vorgehen gegen die Roma. "Es ist unverständlich, warum ausschließlich
von Minderjährigen dieser winzigen ethnischen Minderheit
Fingerabdrücke genommen werden sollen", zitierten
Nachrichtenagenturen die Gruppe. Dies werde Fremdenfeindlichkeit oder
gar Diskriminierung Vorschub leisten. (APA/Reuters)