Wien - Ein letztes Mal hofft die Stadt Wien noch beweisen zu können, dass die Adaptierung des Hanappi-Stadions als Ausweich-Fanzone am Stadtrand von Wien nicht eine teure Fehlinvestition gewesen ist. Am 31. und letzten Spieltag der EURO wird der Public-Viewing-Bereich zum insgesamt vierten Mal geöffnet.

Sinn hat das eigentlich nur einmal gehabt: Beim Spiel Österreich-Deutschland. Damals hatte, zum einzigen Mal während der Europameisterschaft, die Fanzone am Ring ihre Kapazitätsgrenze von 72.000 Besuchern erreicht. 13.000 zusätzliche Gäste kamen auf den Rängen und dem Rasen von St. Hanappi unter. Bei den beiden anderen Gelegenheiten verirrten sich, wie berichtet, 850 beziehungsweise 350 Menschen in die Heimstatt des SC Rapid. Demgegenüber stehen Fixkosten für die Stadt von 3,4 Millionen Euro.

Ob die innerstädtische Fanzone zum Abschluss noch einmal gefüllt wird, wagt noch niemand zu prophezeien. Mindestens 40.000 deutsche und 15.000 spanische Fans werden in der Bundeshauptstadt erwartet, mindestens 12.000 von ihnen haben aber bereits Karten für das Stadion - in dem sich zahlreiche Politiker die Chance zur Volksnähe nicht entgehen lassen. Auf republikanischer Seite werden Bundespräsident Horst Köhler und Bundeskanzlerin Angela Merke (CDU) angekündigt. Für die Monarchie dürfte das Spiel mit dem Spitzenduo Juan Carlos I. und Sofia beginnen, Unterstützung bekommt das Königspaar vom sozialistischen Ministerpräsidenten José Luis Rodríguez Zapatero.

Nicht ausschließen will die Polizei zum EURO-Ende Verkehrsprobleme, da viele deutsche Fans mit dem Auto anreisen werden und gleichzeitig in Ostösterreich die Schulferien beginnen - und damit die Stadtflucht startet. (APA, moe/DER STANDARD, Printausgabe, 28.6.2008)