Obwohl immer mehr Menschen Musik am Computer oder über Mp3-Player hören, erfreuen sich diese Formen des Musikgenusses einer geringen Beliebtheit: Nur fünf Prozent der Befragten einer im Auftrag von Sony vom market-Institut durchgeführten Studie über "Hifi in Austria" gaben an, Musik am liebsten über einen tragbaren Musikplayer wie den iPod oder vergleichbare Geräte zu hören. Musik habe in Österreich einen hohen Stellenwert und diene in der "High Speed Stress-Gesellschaft" offenbar vorwiegend zum "Relaxen", sagte market-Geschäftsführer Werner Beutelmeyer am Dienstag bei einer Pressekonferenz.

Autoradio

Knapp zwei Drittel der 500 in persönlichen Interviews Befragten, die nach market-Angaben repräsentativ für die österreichische Bevölkerung ab 15 Jahren sind, gaben an, dass sie Musik am liebsten live hören, ein weiteres Drittel bevorzugt das Radio zum Musikhören. Stereoanlagen (14 Prozent) und Autoradio (13 Prozent) liegen noch vor Computer (5 Prozent) und dem extra erhobenen Apple-Musikplayer iPod (2 Prozent). Trotz nachlassender Verkäufe ist die CD immer noch mit Abstand der am häufigsten verwendete Datenträger. Zwei Drittel verwenden diese am öftesten, an zweiter Stelle stehen überraschenderweise die Musikkassetten (die immerhin 16 Prozent der Über-50-Jährigen noch am meisten verwenden). Tonträger sterben jedenfalls langsam: 45 Prozent der Befragten hatten noch Musikkassetten zu Hause, 33 Prozent besitzen Vinyl-Schallplatten (während bereits 39 Prozent auch eine Musiksammlung am PC haben).

Kaum Unterschiede

Auch überraschend (und Futter für die anstehende Diskussionsrunde über eine Selbstverpflichtung der ORF- und Privatradios zu mehr heimischer Musik) ist, dass bei den Musik-Vorlieben kein großer Unterschied zwischen Pop, Volksmusik, Rock, Klassik und dem gerne geschmähten Austropop auszumachen ist. Letzterer wird (Mehrfachnennungen waren möglich) immerhin von 35 Prozent der Österreicher bevorzugt, das ist mehr als Rock (34 Prozent) und Klassik (32 Prozent) und nur unwesentlich weniger als Volksmusik (36 Prozent) und Pop (43 Prozent, die Schwankungsbreite beträgt 4,5 Prozent).

Jung

Wenig verwunderlich hingegen, dass bei den Jungen (15 bis 29 Jahre) der MP3-Player (32 Prozent besitzen einen) und der PC (63 Prozent) eine größere Rolle spielen als bei den Über-50-Jährigen (14 bzw. 11 Prozent). Und nicht Teil der jetzigen Umfrage, aber dennoch interessantes Detail am Rande: Musik hören gibt den Österreichern, wie eine separate Studie vor einigen Jahren ergeben hat, mehr Glücksmomente als Sex, Lesen, Fernsehen und Einkaufen.

Hype um Flachbildschirme

Sony setzt darauf, dass nach dem Hype um Flachbildschirme nun eine neuerliche Fokussierung des Kundeninteresses auf Musik im HiFi-Segment stattfinden wird. Dabei wolle man bei den eigenen Stereo-Anlagen u.a. mit Anschlussmöglichkeiten für den Apple-iPod und die eigene "Walkman"-Serie sowie vermehrten Möglichkeiten der Vernetzung die künftigen Trends bedienen, sagte Katrin Kniendl, Senior Product Manager Audio Sony Austria. Es gehe vermehrt um Klangqualität und Benutzerfreundlichkeit. Auf die APA-Frage, ob Sony nicht gerade bei der Benutzerfreundlichkeit im Musikbereich – mit dem heftig kritisierten CD-Kopierschutzsystem (Stichwort "Rootkit") und dem eigenen, mittlerweile in Europa und den USA aufgelassenen Musik-Onlinestore samt eigenem Musikformat – in den vergangenen Jahren starke Probleme hatte, sagte Marketing &PR-Chef Manfred Haider: "Wir haben uns da den Marktanforderungen angepasst." (APA)