7,3 Millionen Euro Budget sind für das Public Viewing im Westen Wiens im Gemeinderat genehmigt worden. Eine Entscheidung, die erst einen Monat vor dem Ankick zur EURO mit den Stimmen von SPÖ und der FPÖ getroffen worden ist. Fix verplant sind 400.000 für die Infrastruktur. 1,5 Millionen Euro kosten die Sanitätskräfte, erklärt Anja Richter, Sprecherin des Organisationskomitees der Stadt. Ebenso viel bekommt eine private Sicherheitsfirma - deren Mitarbeiter am Sonntag keinen Stress haben.
Gelangweilt lehnen sie an den Zäunen der wenigen geöffneten Eingänge, ein Teil lungert auf der verwaisten Nord- beziehungsweise Südtribüne. Davor liegen die sechs Gastrostände der "Verkehrsbüro-Kulinarik". Die Firma hat es gut getroffen, sie ist auch Caterer im Ernst-Happel-Stadion, wo die Angestellten hektischer sind als im Hanappi-Stadion. Ein halbes Dutzend der Mitarbeiterinnen hat es sich auf der Ersatzbank gemütlich gemacht.
An drei Tagen war das Stadion bisher geöffnet. Der ursprüngliche Plan: Bei einer Überfüllung der Fanzone am Ring sollten die in- und ausländischen Besucher in das Ausweichquartier umgeleitet werden. Nur einmal war das bisher notwendig: Bei Österreich - Deutschland kamen 13.000 Besucher. Bei Türkei - Kroatien waren es nur mehr 850, bei Italien - Spanien die erwähnten 350.
Hanappi "gute Entscheidung" Barbara Schwarzinger, Leiterin der Stadt-Wien-Marketing, und Heinz Palme, Chefkoordinator der Bundesregierung, verteidigten am Montag bei der täglichen Pressekonferenz die Entscheidung pro Hanappi. Es sei "eine gute Entscheidung" gewesen, betonte Schwarzinger, es sei "klüger, es aufzumachen, als ein paar tausend Fans vor verschlossenen Toren einer vollen Fanzone stehenzulassen." Dass an jedem offenen Tag die Stadionmiete von der Marketinggesellschaft an den Stadionbesitzer "Stadthallen-Betriebsgesellschaft" überwiesen werden muss, ist offenbar zweitrangig.