Wien - Der scheidende SPÖ-Geschäftsführer Josef Kalina überlegt, sich selbstständig zu machen. "Ich werde jetzt schauen, was es für Angebote gibt. Tendenziell habe ich vor, eine Firma zu gründen", sagte Kalina am Sonntag gegenüber der APA. Die Amtsübergabe an seine Nachfolgerin Doris Bures ist für kommende Woche geplant, wenn die Frauenministerin ihr Amt zurückgelegt hat. Seine Ablösung kommentiert Kalina weiterhin nur wortkarg, betont aber, sich "nicht als Opfer" zu fühlen.

Gerüchte, er wäre bei Kanzler Alfred Gusenbauer wegen mangelnder Loyalität in Ungnade gefallen, weist Kalina zurück. "Ich war in einer Frage anderer Meinung als der Bundeskanzler und Parteivorsitzende, aber das ist total in Ordnung so, das ist zu akzeptieren", betont der scheidende Parteimanager. Ansonsten will er seine Ablösung nicht kommentieren: "Dazu mag ich nichts sagen."

Die Amtsübergabe an Bures in der SPÖ-Zentrale in der Wiener Löwelstraße ist für kommende Woche geplant. Um den Vorwurf zu vermeiden, eine Ministerin mache Parteiarbeit, habe man vereinbart, dass es "keinen Tag Überschneidung" zwischen ihm und Bures im Büro geben sollte, betont Kalina.

Zumindest im Pressedienst der SPÖ ist Bures allerdings schon in ihre neue, alte Rolle als SP-Geschäftsführerin geschlüpft. "Bures: Inhaltliche Auseinandersetzung über Pensionssicherung muss auch ohne Neuwahlaufrufe möglich sein", titelte die Sozialdemokratische Korrespondenz (SK) am Sonntag und ließ die "künftige SPÖ-Bundesgeschäftsführerin" die Neuwahldrohungen der ÖVP zurückweisen und versichern, dass die SPÖ eine "Verschlechterungsautomatik bei den Pensionen nicht akzeptieren" werde. (APA)