Rom - Zwei Monate nach den Parlamentswahlen kann der
italienische Ministerpräsident Silvio Berlusconi wieder einen
Wahlsieg feiern. Bei den sizilianischen Provinzwahlen verzeichnete
seine Mitte-Rechts-Allianz einen deutlichen Wahlerfolg. Das "Volk der
Freiheit" setzte sich in allen acht sizilianischen Provinzen der
Insel durch.
Die Kandidaten der oppositionellen Demokratischen Partei (PD) um
Oppositionschef Walter Veltroni schafften es nur auf unter 30 Prozent
der Stimmen und verloren auch die letzten Provinzen (Enna, Syrakus
und Caltanissetta), in denen sie bisher regiert hatten. Auch bei den
Kommunalwahlen in 34 sizilianischen Gemeinden setzte sich Berlusconis
Koalition deutlich durch.
"Partei droht sich aufzulösen"
Die Mitte-Links-Allianz sei von der sizilianischen Landkarte
gelöscht worden, kommentierten italienische Medien. Die
Parlamentarier der Opposition gaben die Niederlage zu. "Die Zahl
sagen es klar: Unsere Partei droht sich aufzulösen", kommentierte der
PD-Spitzenpolitiker Arturo Parisi.
Die PD, Italiens stärkste Oppositionspartei, gerät immer stärker
unter Druck. Für Aufsehen sorgte eine Umfrage des
Meinungsforschungsexperten Renato Mannheimer, wonach 40 Prozent der
Wähler der PD die Oppositionspolitik der eigenen Partei für zu
nachgiebig gegenüber Berlusconi halten. Die Mehrheit der Italiener
(53 Prozent) betrachtet die Arbeit der Opposition kritisch. Dafür
werden laut der Umfrage die Leistungen der Regierung Berlusconi von
Woche zu Woche positiver bewertet. Die Zustimmung für das
Mitte-Rechts-Kabinett liegt nun bei 61 Prozent. (APA)