Wien - Das erste Wochenende im Zeichen der EURO ist vorüber - mit durchwegs guten Erfahrungen von Hoteliers und Zimmervermietern, was die Auslastung an den Spieltagen betrifft. An matchfreien Tagen seien noch in allen Kategorien Zimmer zu haben," sagte der Generalsekretär der Österreichischen Hoteliervereinigung (ÖHV), Thomas Reisenzahn, dem Standard.

Im Endspiel würde man beim ÖHV gerne Mannschaften wie Russland, Griechenland oder Spanien sehen - Länder, wo Österreich als Sommerdestination so gut wie unbekannt ist. Reisenzahn: "Das wäre aus touristischer Sicht das Traumfinale." Weil alle drei Mannschaften in der Gruppe D spielen, geht sich ein Endspiel nicht aus. "Aber auch das Semifinale wäre schon was", sagte Reisenzahn.

Hoffnung Dauergast

Von den im Vorjahr registrierten 786.000 Nächtigungen von Gästen aus Russland entfielen 80 Prozent auf den Winter. Während der EURO werden 20.000 bis 30.000 Fans aus Russland erwartet. Von diesen könnte, so die Hoffnung der Touristiker - der eine oder die andere als Dauergast gewonnen werden oder zumindest als Multiplikator wirken. Spanier nächtigten im Vorjahr insgesamt 677.000 Mal in Österreich, Griechen 270.000 Mal.

Geschäftsreisende lassen aus

Für Michaela Reitterer, ÖHV-Landesvorsitzende für Wien, ist klar, warum zwischen den Spieltagen noch freie Zimmer zu haben sind. "Es fehlen die Geschäftsreisenden." Reitterer geht davon aus, dass sich einiges an Geschäft verschiebt. "Im Juli sind wir heuer besser gebucht als vor einem Jahr."

Auch in Salzburg gibt es "Lücken" zwischen den spielfreien Tagen, die sich nach Ansicht des ÖHV-Landessprechers Walter Veit auch nicht schließen wird. "Der Kongresstourismus fehlt komplett, das spüren wir." Insgesamt sei man aber zufrieden.

Zufrieden ist man auch in Innsbruck und Klagenfurt, den zwei anderen Austragungsorten der EURO in Österreich. "Wir rechnen mit nachhaltig positiven Effekten", sagte der ÖHV-Landessprecher für Tirol, Manfred Furtner. (Günther Strobl, DER STANDARD Printausgabe, 11.6.2008)