Wien - Der Mischkonzern A-Tec (Anlagenbau, Antriebstechnik, Werkzeugmaschinenbau und Kupfererzeugung) hat nun - nach zweimaliger Verschiebung - seine endgültigen Bilanzzahlen für 2007 vorgelegt, auf das endgültige und vollständige Zahlenwerk für das erste Quartal 2008 müssen Investoren allerdings noch bis Ende Juni oder sogar Mitte Juli warten.

Die A-Tec-eigenen Erwartungen für das operative Ergebnis 2008 wurden indes um rund 6,6 Prozent zurückgenommen. Man rechne nun bei einer unveränderten Umsatzprognose von rund drei Milliarden mit einem operativen Ergebnis von 140 Mio. Euro und somit mit einer Marge von 4,6 Prozent, sagte ein A-Tec-Sprecher dem Standard. Ende April hatte A-Tec-Chef Mirko Kovats noch eine operative Marge von "mindestens fünf Prozent" in Aussicht gestellt.

Die Bilanz 2007 weist einen dramatischen Rückgang der Eigenkapitalquote auf 13,6 von zuvor 20 Prozent und den erwarteten Anstieg der Nettoverschuldung um 481,6 Mio. auf 548,5 Mio. Euro aus.

Tiefe Spuren

Die inzwischen gescheiterten Kupferprojekte - Beteiligungen an Cumerio und der Norddeutschen Affinerie (NA) - haben tiefe Spuren im Finanzergebnis hinterlassen: es brach um über 30 Mio. auf minus 44,1 Mio. Euro ein. Durch den inzwischen erfolgten Verkauf der Cumerio-Anteile und von Teilen des NA-Pakets habe sich der Nettoverschuldungsgrad inzwischen auf unter 60 Prozent von 138,4 Prozent zum Jahresende 2007 verbessert, teilte A-Tec mit.

Das endgültige operative Ergebnis lag mit 93,3 Mio. nochmals knapp drei Mio. tiefer als das vorläufige und nur mehr leicht über jenem des Vorjahres (92,0 Mio.). Bei einem Umsatzanstieg auf 2,36 (Vorjahr 1,59) Mrd. Euro ergab dies eine operative Marge von vier Prozent. Der Konzernüberschuss ging um knapp zwei Drittel - von 80,3 auf 27,7 Mio. Euro - zurück.

Analysten und die Börse reagierten gefasst auf die Zahlen. Man habe noch Negativeres erwartet und sei erleichtert, dass nun endlich eine Bilanz vorliege, wenn auch noch ohne Unterschriften der Wirtschaftsprüfer und des Vorstandes, wie ein Analyst anmerkte. Bei den Firmenwerten habe es zwar eine Abschreibung bei der A-Tec-Tochter ATB in Höhe von 29 Mio. Euro gegeben, die Firmenwerte seien aber noch immer hoch angesetzt, kritisierte er.

Die A-Tec-Aktie gab am Dienstag knapp ein Prozent auf 63,4 Euro nach. Seit Jahresbeginn hat sie rund 28 Prozent verloren. (Gabriele Kolar, DER STANDARD, Printausgabe, 11.6.2008)