Harare - Die Regierung in Simbabwe hat im Vorfeld der Stichwahl um das Präsidentenamt drastische Importzölle auf ausländische Zeitungen erhoben. Wie das staatliche Blatt "The Herald" am Samstag berichtete, soll damit der "Flut an feindlichen ausländischen Zeitungen nach Simbabwe" begegnet werden.

Dem "Herald" zufolge belegten die Behörden unter Präsident Robert Mugabe die Einfuhr ausländischer Zeitungen und Magazine mit einem Aufpreis von 40 Prozent pro Kilogramm. Mugabes Sprecher und ranghoher Vertreter des Informationsministeriums George Charamba verwies darauf, dass ausländische Veröffentlichungen durch den Verkauf in Simbabwe Profite erzielten, gleichzeitig jedoch wenig bis gar nichts dafür zahlten. "Wir verlieren die Politik, wir verlieren Geld. Als zuständiges Ministerium ist es unsere Pflicht, die nationale Medienlandschaft zu beschützen und zu verteidigen", sagte Charamba.

In Simbabwe gibt es zwei staatlich kontrollierte Zeitungen und keinerlei private Radiostationen oder Fernsehsender. Daher informieren sich viele Bürger über Schwarzsender oder ausländische Zeitungen, vor allem aus Südafrika. Mit den nun erhobenen Einfuhrzöllen werden ausländische Zeitungen und Magazine als "Luxusgüter" eingestuft, was sie für die Bevölkerung nahezu unerschwinglich macht. (APA/AFP)