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Foto: APA/Harald Schneider
Wien – Im Vorfeld der AUA-Aufsichtsratssitzung am kommenden Montagnachmittag, wo es um einen Strategiecheck der Airline geht, spricht sich eine klare Mehrheit der Österreicher dafür aus, dass die AUA auch künftig mehrheitlich in österreichischer Hand bleibt. Das ist das Ergebnis des aktuellen Infoscreen-Monitors, der alle zwei Wochen die Meinung der Bevölkerung zu relevanten Wirtschaftsthemen erhebt.

Ein knappes Viertel hat wenig oder kein Interesse daran, dass die AUA weiterhin mehrheitlich in heimischem Besitz steht. Allerdings halten es mehr als zwei Drittel oder 69 Prozent weiterhin für wichtig, dass es für die AUA eine österreichische Lösung gibt.

"Herr und Frau Österreicher identifizieren sich in sehr hohem Maße mit 'ihrer Fluglinie' und wollen deshalb, dass sich an den Besitzverhältnissen nichts ändert – auch wenn dieses Szenario immer unwahrscheinlicher wird", analysiert OGM-Expertin Karin Cvrtila.

Die immer wieder als möglicher Partner genannte russische Aeroflot hat ihr Interesse an einer AUA-Beteiligung erneut bestätigt. Aeroflot-Chef Aleri Okulow, der seit längerem auf der Suche nach einem Partner in Europa ist, sagte laut Format: "Wir studieren die Situation bei der AUA und sehen uns an, was dort geschieht. (...) Wir haben Erfahrung, wie man Fluglinien saniert."

Für die AUA dürfte es trotz der etwa 300 Mio. Euro Geldreserven aus der letzten Kapitalerhöhung, auf die AUA-Chef Alfred Ötsch immer wieder hinweise, eng werden, heißt es beim jüngsten Verbandstreffen IATA in Istanbul. IATA-General Giovanni Bisignani mache sich bereits Gedanken um die AUA: "Es gibt wirklich ein Problem, und wir machen uns Sorgen." Diskussionen um die nationale Flagge einer Airline halte der IATA-Boss für nicht mehr zeitgemäß.

Ein IATA-Manager kommentierte trocken: "Bei der AUA sehe ich keine Linie, keine Strategie. Und sie hat einen hohen Schuldenstand." Für die AUA, so habe der Tenor gelautet, sei es hoch an der Zeit, sich in einen rettenden (Flug-)Hafen zu flüchten. (red, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 7./8.6.2008)