Der Computerkonzern IBM verlegt nun endgültig seine derzeit noch in Wien angesiedelte Zentrale für Osteuropa und den Nahen Osten und Afrika nach Prag und Dubai, berichten die " Oberösterreichischen Nachrichten ". 450 IBM-Top-Manager und -Techniker müssten nun entweder Österreich oder den Weltkonzern verlassen.

Neuorientierung

Hintergrund sei die Neuorientierung des mit mehr als 320.000 Mitarbeitern weltgrößten IT-Dienstleisters in Wachstumsmärkten. Die jeweiligen Zentralen für die Wachstumsmärkte, sollen, so die IBM-Strategie, auch direkt in diesen Wachstumsmärkten angesiedelt werden. Österreich gelte IBM-intern nicht als Wachstumsmarkt, so die Zeitung.

Keinerlei Einfluss auf die heimischen Jobs

Die Verlagerung der Osteuropazentrale hat keinerlei Einfluss auf die heimischen Jobs, beruhigte am heutigen Freitag IBM-Betriebsratschef Martin Rennhofer im Gespräch mit der APA. Vielmehr würde die Zentrale in den USA ihre Mitarbeiter für Osteuropa nun statt nach Wien eben nach Prag schicken. Es müsse aber kein österreichischer Mitarbeiter nun auswandern, hieß es.

Fraglich

Bei der Gewerkschaft schrillten heute trotzdem die Alarmglocken. "Es ist davon auszugehen, dass von den etwa 400 Betroffenen etwa die Hälfte ihren Lebensmittelpunkt in Wien hat, und auch weiterhin hier arbeiten möchte. Angesichts der hervorragenden wirtschaftlichen Situation des Konzerns ist die Notwendigkeit der Verlagerung für uns fraglich."

Support

"Jedenfalls haben auch die Beschäftigten unsere volle Unterstützung, möglichst viele dieser hoch qualifizierten Arbeitsplätze bei IBM in Wien zu erhalten", so der stv. Bundesgeschäftsführer der Gewerkschaft der Privatangestellten, Karl Proyer. Gleichzeitig stellte er fest: "Kündigungen sind nach unseren Informationen nicht zu erwarten." (APA)