Judenburg - Die Collini-Gruppe mit Stammsitz in Vorarlberg hat am Donnerstag im obersteirischen Judenburg ein Werk für Feuerverzinkung nach rund einem Jahr Bauzeit eröffnet. Investiert wurden laut Holding-Chef Johannes Collini rund 14 Mio. Euro. Das Werk, das zuvor im nahen Knittelfeld produzierte, war für die aktuellen Kundenwünsche zu klein geworden. Die Übersiedlung erfolgte im April, derzeit sind rund 60 Mitarbeiter tätig, ein Ausbau auf rund 100 Mitarbeiter wird ins Auge gefasst.

Das alte Werk in Judenburg sei zu klein für die Anforderungen der Kundschaft geworden, sagte der für Feuerverzinkung in der Gruppe zuständige Vorstand, Werner Bittner. Im auf der grünen Wiesen in Judenburg gebauten Werk wurde ein größerer Verzinkungskessel und eine automatisierte Anlage errichtet. Dennoch seien alle rund 50 Mitarbeiter vom alten Standort mitübersiedelt, nächste Woche werde man sogar schon eine dritte Schicht fahren können.

Judenburg zählt gemeinsam mit dem Werk im salzburgischen Bürmoos zur zweiten Werksgeneration. In diesen Standorten habe man mehrere Punkte verwirklicht, die ein Alleinstellungsmerkmal bieten sollen: Energieeffizienz und Energierückgewinnung, Tageslicht in den Werkshallen durch entsprechende Bauweise sowie eine Dokumentation der Werksstücke. In Judenburg selbst habe man nun eine größeren Warenkubus, so habe man allein die Länge der zu behandelnden Werksstücke durch den größeren Kessel von sieben Meter fast verdoppelt.

Lehrlingsausbildung

In Judenburg werden demnächst auch Lehrlinge zum Oberflächentechniker ausgebildet, die Collini-Gruppe selbst hat bei rund 900 Mitarbeitern 47 Lehrlinge. Der Umsatz der Gruppe belief sich 2007 auf rund 134 Mio. Euro, der Umsatzplan 2008 sieht 153 Mio. Euro vor. Dazu soll die gesteigerte Kapazität von Judenburg - Ausbaumöglichkeiten sind vorhanden - sein Scherflein beitragen. Günstig für den Standort Judenburg sei es auch, dass man auf einer "Logistiklinie" der Kunden liege mit leistungsfähigen Schnellstraßen und Autobahnen in Nord-Süd- bzw. Ost-West-Richtung.

Die seit 110 Jahren tätige Collini-Gruppe hat zwei Standorte in der Schweiz, einen in Deutschland und sieben in Österreich. Demnächst sollen Sibiu (Hermannstadt) in Rumänien und Nischninowgorod in Russland dazukommen. Die Exportmärkte für die oberflächenbehandelten Produkte von Collini sind Deutschland (25 Prozent), Schweiz und Liechtenstein (15 Prozent), CEE (5 Prozent), Italien (2 Prozent), Fernost (2 Prozent) und andere (ebenfalls 2 Prozent), mit 50 Prozent wird der Hauptteil in Österreich abgesetzt.

Der Einsatz von durch Collini behandelten Produkten umfasst u.a. Teile für Seilbahnen, Stahlkonstruktionen, Gerüste, Antennen und Strommasten sowie für Motoren, Mobiltelefone und Kfz-Chassis. (APA)