Da wurde mit Stasi-Methoden und Ex-Stasi-Mitarbeitern nach "undichten Stellen" gefahndet, als ob der Erfolg oder Misserfolg des Riesenkonzerns davon abhinge, was in den Zeitungen zu lesen ist. Journalisten wurden observiert, Gesprächsdaten ausgehoben, Autos verwanzt, Bankkonten ausgespäht - so zumindest die bisherigen Berichte.
Was genau sich alles abgespielt hat, haben Gerichte aufzuklären. Was bereits zutage gekommen ist, ist schauderhaft: die Missachtung von Datenschutz und der Privatsphäre - und das von einem Konzern, dem die Obhut über private Daten vieler Millionen Kunden anvertraut ist.
Dazu kommt, dass solche Vorgangsweise weiteren Schaden geradezu einlädt. Externe Spitzel werden beauftragt, interne Daten zu erheben - solches funktioniert nur mit Bestechung, Korruption oder Erpressung. Ironie der Geschichte: Ex-Aufsichtsratschef Klaus Zumwinkel, der am Spitzelskandal wesentlichen Anteil haben soll, stolperte selbst über das Ausspionieren einer liechtensteinischen Bank.