Stuttgart - Der deutsche Automobilzulieferer und Haushaltsgerätehersteller Bosch stärkt sein Geschäft mit erneuerbaren Energien: Für 546 Mio. Euro erwarb Bosch einen Anteil von 50,45 Prozent am Thüringer Solaranbieter Ersol, wie das Unternehmen am Montag in Stuttgart mitteilte. Bosch zahlte dem Investmentfonds Ventizz demnach 101 Euro pro Ersol-Aktie und will auch allen anderen Ersol-Aktionären diesen Preis für ihre Anteile bieten. Er liegt laut Bosch 68 Prozent über dem Durchschnittspreis der Aktie während der vergangenen drei Monate.

Bosch ist nach eigenen Angaben bereits mit zahlreichen Systemen zur Nutzung erneuerbarer Energien auf dem Markt - wie beispielsweise Getriebe- und Antriebstechnik für Windenergieanlagen oder hydraulische Verstellsysteme für Solarkraftwerke und will damit in diesem Jahr einen Umsatz von 750 Mio. Euro erzielen. Insgesamt machte die Bosch-Gruppe im vergangenen Jahr einen Umsatz von 46,3 Mrd. Euro. Sie beschäftigt rund 271.000 Menschen.

Ersol entwickelt und fertigt Silizium-Solarzellen und -Wafer, ein Vorprodukt für Solarzellen. Im vergangenen Jahr machte das 1997 gegründete Unternehmen einen Umsatz von 160 Mio. Euro. Für dieses Jahr rechnet Ersol mit 300 Mio. Euro, wie Bosch weiter mitteilte. Die Firma beschäftigt rund tausend Mitarbeiter an drei Standorten.

Nach der angekündigten Übernahme durch Robert Bosch ist die Aktie des Solarzellenherstellers Ersol am Montag vorbörslich in die Höhe geschossen. Der TecDax-Titel zog im vorbörslichen Handel des Brokerhauses Lang & Schwarz um über 60 Prozent an. (APA/AFP/Reuters)