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Aus Angst vor einem drohenden Dammbruch wurden hunderttausende Menschen evakuiert. Die Innenstadt von Mianyang erschien am Samstagabend bereits wie ausgestorben.

Foto: APA/EPA/Diego Azubel
Peking - Ein chinesischer Militärhubschrauber, der im Erdbebengebiet in der Provinz Sichuan im Einsatz war, ist abgestürzt. Die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua meldete am Sonntag, an Bord seien 14 Menschen gewesen. Der Hubschrauber sei in der Nähe der Stadt Yingxiu bei Nebel und starken Winden verunglückt. Angaben über mögliche Opfer machte Xinhua zunächst nicht. Bei dem schweren Beben am 12. Mai wurden jüngsten Angaben zufolge fast 69.000 Menschen getötet, weitere 18.000 werden weiterhin vermisst.

Nach einwöchigen Bemühungen, die Gefahr eines Dammbruchs an einem natürlichen See bei Tangjiashan zu verringern, haben Soldaten bis Samstagabend einen Umleitungskanal fertiggestellt. Der große Erdwall hatte sich bei dem Beben am 12. Mai durch einen Bergrutsch gebildet und einen Fluss gestaut. Über eine zehn Meter breite Öffnung und einen 475 Meter langen Kanal soll das ansteigende Wasser des Stausees in den nächsten Tagen abfließen.

200.000 Menschen evakuiert

Nach heftigen Regenfällen steigt der Wasserpegel täglich um 1,6 Meter, lag am Samstag aber noch sieben Meter unter der niedrigsten Stelle des Dammes, wie Xinhua berichtete. Aus Angst vor der befürchteten Flutwelle sind flussabwärts bereits 200.000 Menschen aus der Gefahrenzone gebracht worden. Sollte der Stausee mit einem Mal zur Hälfte ablaufen, müssten weitere 1,2 Millionen Menschen flüchten.

Sirenen und Warnschüsse sollen die Bevölkerung zur Evakuierung auffordern. In den vergangenen Tagen hat es bereits mehrere Übungen dafür gegeben. Die Nachrichtenagentur Xinhua berichtete, dass die Innenstadt von Mianyang am Samstagabend schon wie ausgestorben wirkte. Sandsäcke seien vor Türen und Gebäuden aufgeschichtet, um sich auf erwartete Überschwemmungen vorzubereiten.

Rund 20 Soldaten blieben nach der Fertigstellung des Kanals als Wache an dem Damm, um die Lage zu beobachten, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur weiter. Mehr als 340 Soldaten und Ingenieure seien bereits am Samstag abgezogen, während die restlichen 300 am Sonntag folgen sollten. (APA/dpa)