Das Murtal in der Steiermark.

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Grafik: DER STANDARD
Die Tatsache, dass die Mugel – hoch über dem mittleren Murtal – der Hausberg der Leobener ist, reicht bei weitem nicht aus, um die Beliebtheit des Berges zu erklären. Der Andrang wird aber für jeden verständlich, der diese Erhebung einmal besteigt. Sobald der Wanderer nahe des Ochsenstalls – einer gemütlichen Almhütte – aus dem Wald tritt und das freie Gelände erreicht, erlebt er einen Ausblick, der seinesgleichen weit und breit sucht. Und je höher er kommt, desto gewaltiger wird die Landschaftskulisse, desto umfassender der Blick in die Runde.

Von den östlichen Niederen Tauern mit Hochreichhart und Seckauer Zinken bis zur Rax und später bis zum Stuhleck und dem Hochlantsch bilden die schönsten Gipfel das Panorama. Der Hochschwab zeigt sich in seiner vollen Größe und Schönheit, es grüßen die Eisenerzer Alpen mit dem Eisenerzer Reichenstein, die Veitsch, die Schneealpe und ein Teil des Semmeringgebietes. Auf den freien Flächen neben der auf dem Gipfel gelegenen Schutzhütte zeigen sich Gleinalm und die Seetaler Alpen mit dem markanten Zirbitzkogel. Die Vielfalt der Pflanzenwelt steht der Aussicht um nichts nach.

Die zweite Hälfte des Aufstiegs wird zu einer Aussichtsorgie, sodass man immer wieder eine kurze Rast einlegt, um diesen herrlichen Rundblick zu bewundern. Die Mugel ließe sich zwar in eine Rundtour einbeziehen, aber es ist dringend zu empfehlen, für den Abstieg die Anstiegsroute zu wählen, weil man dann das herrliche Panorama immer vor Augen hat und den fantastischen Ausblick noch mehr genießt als beim Hinaufgehen.

Der Wirt des Hans-Prosel-Hauses scheint der Ansicht zu sein, dass sich seine Besucher auf dem Weg zur Höhe zu sehr verausgaben, denn er serviert Portionen mit beachtlichen Ausmaßen. Die Knödel erreichen fast die Größe von Kohlköpfen, die Würste lassen jeden staunen, der nur die Dimensionen im Tal gewohnt ist.

Allein schon wegen der Aussicht ist der Anstieg aus dem Niklasgraben allen anderen Wegen vorzuziehen. Die Route ist nicht besonders anstrengend, lediglich zum Schluss gilt es ein steiles, aber nicht allzu langes Stück zu bewältigen.

Die Route: Von Niklasdorf fährt man mit dem Auto durch den Niklasgraben bis zum Sommerparkplatz. Zuerst geht es – rot markiert – ein Stück auf einer Forststraße, unmittelbar nach einem Forsthaus mit Fischteichen hält man sich rechts und steigt in Serpentinen zum Ochsenstall auf. Gehzeit ab Sommerparkplatz eine Stunde. Über freies Gelände geht es weiter zum Fernsehsender und dann auf einem Rücken in den Wald und zur Schutzhütte. Gehzeit ab Ochsenstall eine Stunde.

Es bietet sich ein Abstecher zum Roßeck an, für den man hin und zurück etwa 1¼ Stunden braucht.

Der Abstieg erfolgt auf der Anstiegsroute, die Gehzeit von der Mugel bis zum Sommerparkplatz beträgt rund 1½ Stunden. (Bernd Orfer/DER STANDARD/Printausgabe/31.5./1.6.2008)