Diese Information soll möglichst verständlich gehalten sein, also auch Hersteller und Produktnamen enthalten. Dazu kommen Informationen über die Art der Gefährdung. Und da sind die Möglichkeiten vielfältig. Sie reicht von der Blausäure in der Betelnuss über Salmonellen in Geflügelprodukten bis zu Pestiziden im Gemüse, Parasiten in Fischfilets oder Dioxinen in Käse und Fischleber. Vorbild für Maiers Vorstoß für die im Herbst geplante Neufassung des Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetzes sind Großbritannien und Dänemark. Hier werden die im Rahmen des EU-Schnellwarnsystems zur Lebensmittelsicherheit erfassten Produkte im Netz veröffentlicht.
Die derzeitige Informationspraxis in Österreich wie auch vonseiten der EU-Kommission bevorzuge zu sehr "die Interessen der Lebensmittel- und Agrarindustrie", meint Konsumentenschützer Maier. Immerhin seien vergangenes Jahr vom EU-Schnellwarnsystem insgesamt 2745 Meldungen über gesundheitsschädliche Lebensmittel an die Mitgliedstaaten weitergegeben worden. 875 Warnmeldungen haben laut Gesundheitsministerium Waren betroffen, die am europäischen Markt waren.
Wobei Maier auch die Effektivität der Kontrollen an den EU-Außengrenzen bezweifelt: Im Hafen von Rotterdam würden nur rund sieben Prozent der ankommenden Ladungen untersucht. Von all den Warnungen sei in den vergangenen Jahren vom Gesundheitsministerium jeweils nur eine direkt an die Österreicher weitergeleitet worden, berichtet Maier. 2006 war dies giftiger Stechapfelsamen in Hirse, 2007 ein verseuchtes Dorschlebererzeugnis.
In 58 weiteren Fälle hätten 2007 die Unternehmen selbst Rücknahmeaktionen gestartet, in 17 Fällen seien behördliche Rückrufaktionen erfolgt. Nach der derzeitigen Informationspolitik würden jedoch Konsumenten, welche bereits gekauft hätten, davon kaum etwas mitbekommen, so Maier.