Der wichtigste Satz von UN-Generalsekretär Ban Ki Moon am Freitag war vielleicht weniger die Ankündigung, dass die burmesische Militärjunta nun angeblich ausländische Helfer ins Land lassen wolle, sondern die Bemerkung: „Die Umsetzung ist entscheidend.“ In der Tat – und da sind nach dem zurückhaltend begrüßten „Durchbruch“ bei den Gesprächen mit der Führung des Landes doch erhebliche Zweifel angebracht, ob das Versprechen hält.

Mehr als die vagen Worte Bans, das Regime werde „alle Helfer, unabhängig von ihrer Nationalität“, ins Land lassen, gibt es derzeit nicht. Wann soll das der Fall sein? Wohin dürfen die Helfer fahren – nur nach Rangun oder wirklich ins Katastrophengebiet? Mitarbeiter von Hilfsorganisationen haben darauf hingewiesen, dass sie sich selbst vor dem Zyklon nur mit speziellen Genehmigungen im Land bewegen durften. Und überhaupt: Was versteht das burmesische Regime unter „Helfer“? Viel Spielraum für Absagen.

Nicht gerade als ein Zeichen von Einsicht ist zu werten, dass die Junta daran festhält, das umstrittene Verfassungsreferendum am Samstag in den Katastrophengebieten nachzuholen. Die neue Verfassung soll die Herrschaft der Generäle zementieren. Die Nothilfe-Phase sieht das Regime offiziell als beendet an – und hat den Beginn des Wiederaufbaus erklärt. Angesichts der Tatsache, dass immer noch zehntausende Wirbelsturmopfer auf Hilfe warten, ist das zynisch.

Wie viel die Ankündigung wirklich wert ist, wird sich an den Taten zeigen, nicht an Worten. Der Zeitpunkt für das Zugeständnis ist allerdings nicht schlecht gewählt: Am Wochenende ist die internationale Geberkonferenz. (DER STANDARD, Printausgabe, 24./25.5.2008)