Wien - Der Kapitalmarktbeauftragte und Vorsitzende des Österreichischen Arbeitskreises für Corporate Governance, Richard Schenz, hat gegen den Vorschlag von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer (SPÖ) ausgesprochen, per Gesetz vorzuschreiben, dass 40 Prozent der Aufsichtsratsposten in Aktiengesellschaften mit Frauen zu besetzen sind. "Eine derartige zwingende gesetzliche Regelung wäre ein massiver Eingriff in die Aktionärsdemokratie und aus meiner Sicht auch verfassungsrechtlich problematisch", teilte Schenz in einer Aussendung mit. Die wichtige Frage der Geschlechterverteilung im Aufsichtsrat sei seiner Meinung nach besser und praxisgerechter im Wege der freiwilligen Selbstregulierung lösbar. Dieses Thema werde derzeit aktiv im Österreichischen Arbeitskreis für Corporate Governance diskutiert, so Schenz. Obgleich er die Frage der Geschlechterverteilung im Aufsichtsrat eher dem Themenkomplex "Corporate Social Responsibility" zuordnen würde, sei für Schenz eine Berücksichtigung der Frage der Geschlechterverteilung im Aufsichtsrat in geeigneter Form im Rahmen des Corporate-Governance-Kodex grundsätzlich vorstellbar. (APA)