Simbabwische Zeitungen, die der Opposition nahestehen, berichteten am Wochenende Details. Milizen in Zivil hätten Tsvangirai unmittelbar nach seiner Ankunft am Flughafen von Harare vor den Augen der Öffentlichkeit erschießen sollen. Simbabwes Regierungssprecher Bright Matonga wies die Vorwürfe zurück und machte kein Hehl aus seiner Genugtuung darüber, dass Tsvangirai trotz der näherrückenden Stichwahl gegen Präsident Robert Mugabe am 27. Juni vorerst keinen Wahlkampf führen wird. Tatsächlich mehrt sich innerhalb der Opposition der Unmut darüber, dass Tsvangirai im sicheren Ausland weilt, während seine Anhänger Gewalt und Vertreibung ausgesetzt sind. Mindestens 40 Oppositionelle, so Schätzungen, wurden seit den Wahlen umgebracht. Zehntausende sind auf der Flucht.
Schlägertrupps
Diejenigen, die es bis in die vergleichsweise sichere Hauptstadt Harare schaffen, berichten von minutiös geplanten Verfolgungen auf dem Land. „Die Namen von Oppositionsanhängern stehen säuberlich auf Listen eingetragen“, berichtet ein Lehrer aus dem Mudzi-Distrikt in einem außer Landes geschmuggelten Brief. Das Vorgehen von Mugabes Schlägertrupps sei immer gleich: „Sie holen ganze Familien aus ihren Höfen, brennen alles nieder und töten das Vieh.“ Die Überfallenen würden dann in Camps, vor allem Schulen, eingepfercht, wo sie misshandelt oder vergewaltigt würden.