Johannesburg - In Südafrika haben Menschenrechtsgruppen am Dienstag eine Entscheidung des Obersten US-Gerichts begrüßt, die Entschädigungsklagen von Apartheidopfern gegen internationale Konzerne ermöglicht. Sie stehen im Verdacht, durch ihre Aktivitäten in Südafrika die Apartheid-Regierung gestützt und damit gegen internationales Recht verstoßen zu haben. "Das ist ein gewaltiger Sieg für die gesamte internationale Menschenrechtsbewegung", sagte der Anwalt der Khulumani-Opfervereinigung, Charles Abrahams, auf einer Pressekonferenz in Kapstadt.

DaimlerChrysler oder Deutsche Bank unter den Konzernen

Die Vereinigung selbst wies in einer Erklärung auf die Richtung weisende Bedeutung der Entscheidung hin und betonte: "Der Prozess hat das Potenzial, die Beziehungen zwischen Staaten, Einzelpersonen und multinationalen Konzernen mit Blick auf die Menschenrechte zu verändern." Die Klage zielt auf insgesamt 23 internationale Konzerne, darunter auch deutsche wie DaimlerChrysler oder die Deutsche Bank. Abrahams erklärte, am 8. Juli solle über das weitere Prozedere in diesem Fall entschieden werden.

Jubilee South Africa - ein Dachverband von Kirchen und Menschenrechtsorganisationen, der sich der Klage angeschlossen hatte - sprach ebenfalls von einem "weiteren Sieg auf dem Weg zur Gerechtigkeit" für diejenigen, die unter der staatlich verordneten Rassentrennung gelitten hätten. Die südafrikanische Regierung, die der Klage ablehnend gegenüber steht, müsse ihre Position nun erneut überdenken. (APA/dpa)