Wien - Der börsenotierte Feuerfestspezialist RHI hat Umsatz und Ertrag im ersten Quartal 2008 gesteigert. Die Verkaufserlöse erhöhten sich gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres um 9,2 Prozent auf 394,6 Mio. Euro. Der Ertrag vor Zinsen und Steuern (EBIT) legte um 10,7 Prozent auf 46,6 Mio. Euro zu. Der Vorstand werde der Hauptversammlung am 29. Mai 2008 vorschlagen, einen Beschluss über ein genehmigtes Kapital in Höhe von maximal 10 Prozent des Grundkapitals für weiteres Wachstum zu fassen, teilte die RHI heute, Dienstag, mit.

Der Feuerfest-Konzern habe die EBIT-Marge trotz schwachem US-Dollar und anhaltend hoher Rohstoff- und Energiekosten um 0,9 Prozent leicht auf 11,8 Prozent steigern können. Dies sei vor allem auf die außergewöhnlich gute Geschäftsentwicklung in der Division Industrial zurückzuführen. Der "verwässerte" Gewinn je Aktie erhöhte sich den Angaben zufolge um 16,4 Prozent auf 85 Cent (Vorjahresperiode: 73 Cent) - bis Ende 2009 läuft eine Wandelanleihe (Tranche A ist jederzeit wandelbar, Tranche B zu jedem Quartalsbeginn). Der Ertrag vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 8,5 Prozent auf 58,9 Mio. Euro.

Auftragspolster

Aufgrund des guten Auftragstandes nach dem ersten Quartal geht die RHI von einer weiterhin positiven Entwicklung im Jahr 2008 aus. Dies gelte insbesondere für Europa und den asiatischen Raum. Dagegen dürfte die Entwicklung in Nord- und Südamerika vor allem in der Division Stahl von der weiteren Entwicklung des Dollars geprägt bleiben.

Aufgrund des hohen Ölpreises sei mit weiteren Erhöhungen bei den Energie- und Transportkosten zu rechnen. Weiters sieht die Gesellschaft bei den Rohstoffen bezüglich Qualität und Quantität keine Entspannung, was zu weiteren Preisanstiegen führen werde. Die genannten Erwartungen auf der Kostenseite erfordern laut RHI weiterhin weltweit konsequente Preisanhebungen in allen Kundensegmenten.

Dollarkurs bremst Zuwachs

Der gegenüber dem Euro schwache Dollarkurs hat die Ertrags- und Umsatzzuwächse der RHI im ersten Quartal gebremst. "Gegenüber dem Vorjahr haben wir dadurch einiges verloren - das hat schon einiges gekostet", räumte RHI-Sprecher Volkmar Weilguni ein. Doch dank der guten Auftragslage erwarte der Feuerfestkonzern heuer "ein durchaus gutes Jahr".

Die angepeilte Kapitalerhöhung um bis zu rund 3,75 Millionen Aktien (10 Prozent des Grundkapitals) soll dem Vorstand Verhandlungsspielraum einräumen - er will "in Akquisitionswährung Geld haben". Es gebe weltweit zahlreiche Sondierungsgespräche - "Der Rohstoffbereich ist für uns weiterhin ein großes Thema."

Kurssprung

Die Aktie von RHI hat am Dienstag mit klaren Kursgewinnen auf die Publikation der Erstquartalszahlen reagiert. Bis etwa 14.05 Uhr legten die RHI-Papiere an der Wiener Börse um fast vier Prozent auf 29,72 Euro zu. Die Ergebnisse fielen besser als erwartet aus, hieß es aus dem Handel. Die Prognosen dürften deutlich darunter gelegen haben, sagte ein Marktteilnehmer. (APA)