Die Ankündigung von Sozialminister Erwin Buchinger (SPÖ), das Pflegegeld um fünf Prozent anheben zu wollen, wird von den Hilfsorganisationen begrüßt. Für Caritas-Präsident Franz Küberl wird damit das Problem des erhöhten Betreuungs- und Pflegeaufwands nun „ernsthaft angegangen“. Der Wiener Caritas-Direktor Michael Landau fordert aber auch ein „Stufenkonzept“ ein, um die Verluste der vergangenen Jahre auszugleichen.

Für Volkshilfe-Chef Erich Fenninger würde mit der geplanten Novelle eine „langjährige Forderung“ seiner Einrichtung erfüllt. Diakonie-Direktor Michael Chalupka spricht von einem „richtigen Signal“. Ausreichend sei der Vorschlag Buchingers freilich noch nicht. So wünschen sich Volkshilfe und Diakonie eine jährliche Valorisierung des Pflegegeldes. Hilfswerk-Präsident Othmar Karas spricht sich wie alle anderen Hilfsorganisationen für ein Gesamtkonzept zur langfristigen Finanzierung der Pflege aus.

Wenig Freude mit den Plänen Buchingers hat die Opposition. Als „mehr als bescheiden“ bezeichnete die grüne Behindertensprecherin Theresia Haidlmayr die von Buchinger als Untergrenze angegebene Erhöhung um drei Prozent. Für FPÖ-Behindertensprecher Norbert Hofer wäre eine Erhöhung um 20 Prozent notwendig. Er forderte wie auch BZÖ-Sozialsprecherin Ursula Haubner eine jährliche Valorisierung. Die Ex-Sozialministerin prognostizierte Buchinger ein Scheitern seiner Pläne an einem Nein des Finanzministers. (red/DER STANDARD, Printausgabe, 6.5.2008)