Wien - Der Grazer Maschinenbauer Andritz, der mit Anlagen zur Zellstoffherstellung groß geworden ist, hat sich Know-how von General Electric (GE) geholt, um künftig auch im boomenden Geschäft mit Großturbinen reüssieren zu können. Von der US-Firma wird Andritz - die Zustimmung der Kartellbehörden vorausgesetzt - Teile der Wasserkraft-Sparte übernehmen, darunter zwei Standorte in Kanada mit insgesamt 200 Mitarbeitern.

Dabei handle es sich um einen Forschungs- und Entwicklungsstandort sowie eine Komponentenfertigung für Jumbo-Generatoren mit einer Leistung ab 400 Megawatt (MW), teilte Andritz am Freitag mit. "Unser Geschäft war in diesem Segment bisher vernachlässigbar klein", sagte Andritz-Sprecher Michael Buchbauer dem Standard. "Wir rechnen mit einer Konsolidierung des Neuerwerbs ab dem zweiten Halbjahr und einem Umsatzbeitrag heuer von rund 100 Mio. Dollar (rund 65 Mio. Euro; Anm.). 2009 sollten es 180 bis 200 Mio. Dollar sein." Zum Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden.

Für GE baut das Grazer Unternehmen am Standort Weiz seit vielen Jahren Turbinen. Weiz ist Andritz im Zuge der Übername von Teilen der VA Tech Hydro zugefallen, die Siemens verkaufen musste. Die Zusammenarbeit klappe vorzüglich, sagte Buchbauer.

Von der Finanzkrise sei man nicht tangiert; die ersten drei Monate seien vielversprechend gewesen mit Zuwächsen auch in den Bereichen Stahl, Umwelttechnologie und Futtermitteltechnik. Die Quartalszahlen werden am kommenden Mittwoch präsentiert. (stro, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 3./4.5.2008)