Ein "österreichischer Kompromiss", sagt Gusenbauer zu der Raucherregelung, die die Koalitionsregierung ausgebrütet hat. Ein Begriff, der zum Synonym von verschmierter Konturlosigkeit wird.

Also: Die Wirte der Einraumlokale bis 50 m² dürfen jetzt selbst entscheiden, ob sie das Rauchen zulassen. Das ist eine Schutzbestimmung für Tschocherln, in denen sich die unterprivilegierte Schicht wegtschickt. Fast kann man die SPÖ verstehen, dass sie da nicht konsequent geblieben ist, denn das hätte einen Aufstand gegeben. Dann gibt es noch die Lokale bis zu 80 m², wo der Wirt plausibel machen muss, dass er keine räumliche Trennung durchführen kann. Wird schon gelingen in den meisten Fällen.

Schließlich die Mehrraumlokale, wo die Nichtraucher den Hauptraum bekommen müssen. Das wird spannend bei etlichen Restaurants und Cafés, die schon jetzt ihre Nichtraucherzonen in unattraktive Kammerln verbannen. Wer aber das alles überprüfen wird, steht in den Sternen. Schlupflöcher für findige Wirte werden sich auftun. Das Ganze passt zu dieser Koalitionsregierung: unentschlossen, kompliziert, von den Sozialpartnern pfannenfertig angerichtet. (Hans Rauscher/DER STANDARD, Printausgabe, 2.5.2008)