Chefermittler Franz Polzer verwies darauf, dass man aufgrund von Hinweisen auch fünf weitere Liegenschaften Josef F.s durchsucht habe. Dabei habe man aber keine weiteren Funde gemacht. "Es gibt kein weiteres Versteck", sagte Polzer, der davon sprach, dass die Durchsuchung "eher aus Routine" geschehen sei. Trotz der enormen Umtriebigkeit des Mannes sei "eine dritte Schiene" unwahrscheinlich, auch angesichts des Aufwandes des Doppellebens des Mannes.

Fünf Häuser im Wert von 2,2 Millionen Euro in Amstetten, Waidhofen, Ybbs und St. Pölten zählen laut dem Nachrichtenmagazin "News" - neben dem Gebäude in dem das Verlies der Tochter untergebracht war - zum Besitz des 73-Jährigen. Das Magazin berichtet weiters über merkwürdige Grabungsarbeiten in seinem zweiten Haus in Amstetten.

Haus in Amstetten ins Visier genommen

Ins Visier nehmen die Spurensicherer unterdessen nicht nur das von F. angelegte Verlies, sondern auch den Eingang sowie F.s "offiziellen Lebensbereich": "Vielleicht gibt es dort Indizien darauf, dass der Mann nicht nur ein offizielles Leben oben im Haus, sondern auch das doppelte Leben unten geführt hat", so Polzer. Jeder einzelne Gegenstand werde für das Gerichtsverfahren festgehalten und dokumentiert.

Rätsel gibt derzeit auch die verborgene Tür zu dem Gefängnis auf. Man habe Spezialisten des Bundeskriminalamtes angefordert, "um diese sehr aufwendige Türkonstruktion und den elektronischen Schließmechanismus fachkundig zu begutachten", sagte Polzer. Hier gilt offenbar zu klären, ob und wie ein Einzelner die schwere Stahltüre anbringen konnte.

Campingplatz und Gasthof besessen

Auch ein Gasthof und ein Campingplatz beim Attersee in Oberösterreich sollen zu dem Besitz von Josef F. gehört haben. Der Betrieb sollen dem Ehepaar F. zwischen 1973 und 1996 gehört haben. Die Gastwirtschaft war demnach offiziell im Besitz der Ehefrau und brannte noch vor dem Beginn des Martyriums der Opfer im Jahr 1982 ab. (APA)