Amstetten kommt nicht zur Ruhe: Auch zwei Tage nach dem Bekanntwerden des jahrelangen Martyriums der 42-jährigen Elisabeth F. hat es am Dienstag einen enormen Medienansturm am Tatort gegeben. Von der Bevölkerung wurde weiter darauf verwiesen, von den fürchterlichen Vorgängen in dem "Horror-Haus" nichts bemerkt zu haben. Diesbezüglich gab es auch kritische Stimmen.

Dauernd wolle jemand wissen, ob denn nicht irgendwer etwas ahnen oder bemerken hätte können, meinte ein Anrainer. "Hätten wir etwas bemerkt, hätten wir es gesagt", meinte der Mann. Ungeachtet dessen zeigten sich die Bewohner in der Bezirksstadt weiter fassungslos über den Fall. "Es ist einfach ein Wahnsinn, ich finde da kaum Worte dafür", meinte eine Pensionistin. "Ich kann nur hoffen, dass die Opfer das alles einmal überwinden und ihnen viel Kraft wünschen", so die Frau.

Hatte am Sonntag und Montag noch die Sonne geschienen, so war Dienstagvormittag strömender Regen angesagt. Die Tatortgruppe sollte gegen 10.00 Uhr am "Horror-Haus" eintreffen, berichtete ein Polizist an Ort und Stelle.

Eine Vielzahl nationaler und internationaler Medienvertreter hatte sich wieder in der kleinen Gasse beim Tatort eingefunden. Eine aus Paris angereiste und für das japanische Fernsehen arbeitende Journalistin meinte, dass es in ihrem Land vor mehreren Jahren einen ähnlichen Fall gegeben habe. Die Ereignisse in Amstetten seien aber verglichen mit jenen in Japan "viel schlimmer". (APA)